Sieg im Lara-Land
Gut rast auf den Thron

Bei der 1. Abfahrt in La Thuile rutscht Lara ins Glück – und Lindsey verschlägts die Ski.
Publiziert: 19.02.2016 um 21:23 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 05:15 Uhr
Carl Schönenberger

Es ist nicht primär Glück, dass Lara die erste von zwei Abfahrten auf der anspruchsvollen Piste im Aostatal mit einer Sekunde Vorsprung gewinnt. Die 24-jährige Tessinerin packt auf ihrem Terrain ihre Risikobereitschaft und ihr Können aus.

Zum ORF-Reporter sagt sie nach dem Coup: «Wenn ich an einer Stelle nicht weiss, was ich machen muss, dann stelle ich die Ski quer. Driften kann ich!» Und genau das verhilft ihr zu diesem extrem wichtigen Sieg.

Auch für Lindsey Vonn (31) gibt es nach Laras fantastischer Vorlage nur ein Rezept: Kampflinie – alles oder nichts. Prompt verliert sie bei einem Schlag in Laras besagter «Rutsch-Kurve» die Balance, ihren rechten Aussenski schlägts weg – und schon liegt Lindsey im Schnee. Die 87 Punkte Vorsprung im Gesamt-Weltcup verwandeln sich in 13 Punkte Rückstand.

Noch schlimmer für die US-Speed-Queen: Beim Maleur geht ihr rechter Ski kaputt. Als sie unverletzt ins Ziel fährt, hat sie am rechten Fuss eine arg gebogene Banane. Ihr Servicemann hat fürs Rennen bestimmt eine speziell schnelle Latte präpariert. Und die ist für den Rest der Saison jetzt kaputt.

Vorteil Lara also! «Dieser Sieg ist keine Kampfansage an Lindsey in Bezug auf den Gesamt-Weltcup», sagt Lara und lacht. «Darüber können Sie mit mir dann Mitte März beim Finale in St. Moritz reden.»

Ihr Coup ist aber die Vorlage für die heutige zweite Abfahrt und den Super-G am Sonntag. Lara gegen Lindsey – dieser Zweikampf wird uns für den Rest der Saison kribblig halten.

Aus Schweizer Sicht wird in La Thuile auch noch tüchtig «gesutert». Fabienne Suter (31) fährt auf Platz vier und hadert: «Ausgerechnet in der Kurve, für die ich mir so viel vorgenommen habe, passiert wieder ein Fehler.»

Noch eindrücklicher die Leistung von Corinne Suter (21). Die Trainings für ihr erstes Rennen nach dem heftigen Garmisch-Crash waren verkorkst und ohne Selbstvertrauen. Im Rennen macht sie das Leoparden-Design auf der Startnummer selbst zum Renn-Tiger. Platz 12 – Comeback gelungen!

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