Sie ist nicht einmal in einem Kader
Ellenberger schreibt schönstes WM-Märchen

Andrea Ellenberger (25) wollte nur etwas: Endlich ihre Schmerzen loswerden. Nun ist sie Weltmeisterin.
Publiziert: 13.02.2019 um 13:35 Uhr
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Aktualisiert: 14.02.2019 um 09:02 Uhr
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Ellenberger hat eine schwierige Zeit hinter sich.
Foto: Keystone
Mathias Germann

«Are war in der Saisonplanung nie ein Thema», sagt Andrea Ellenberger (25). Und nun? Genau: Sie ist Weltmeisterin. Zwar «nur» im Team-Event und «nur» als Ersatzfahrerin. Aber: Gold ist Gold. Es gibt keiner, der ihr das nicht gönnt. 

Der Grund dafür ist einfach. Ellenberger galt bis vor kurzem schon beinahe als Sport-Invalide, konnte wegen Rückenproblemen nicht einmal mehr normal laufen. «Ich wollte nur wieder ein normales Leben ohne Schmerzen führen, wieder gesund werden», sagt sie.

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Bandscheibe im Rücken entfernt

Dann kam der 17. April 2017. In einer 3,5-stündigen Operation wurde ihr eine Bandscheibe im Rücken entfernt und ein Wirbel versteift. An die Fortsetzung ihrer Ski-Karriere dachte die Psychologie-Studentin damals keine Sekunde.

Doch Ellenberger spürte, dass da noch was in ihr schlummerte. Sie begann, wieder zu trainieren. Zuerst sanft, dann immer härter. Und wurde besser und besser.

Weil Ellenberger keinem Verbandskader angehörte, finanzierte sie im letzten Sommer ihr Argentinien-Trainingslager selbst. Das kostete sie 20'000 Franken. Es lohnte sich. Die Trainer erkannten ihr Potenzial, gaben der Kämpfernatur die Chance, im Weltcup zu fahren. Prompt wurde Ellenberger beim Riesenslalom am Kronplatz (It) Elfte.

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«Ich hatte viele Steine im Weg»

Prompt durfte sie, weil die Dichte in dieser Disziplin bei Swiss Ski nicht so gross ist, sogar bei der WM starten. «Was die letzten Monate alles passiert ist, ist für mich unglaublich schön. Ich bin stolz auf den Weg, den ich gemeinsam mit meinem engsten Umfeld gegangen bin. Ich hatte viele Steine im Weg.» Diese räumte sie alle aus dem Weg.

Ellenberger ist die erste Schweizer Athletin ohne Kader-Status, die es an eine WM schaffte. Und selbstredend die erste, die Gold holte. «Es ist etwas surreal», sagt sie überglücklich.

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