Joana Hählen (26) macht den Carlo Janka (31)! Wie der Obersaxer im letzten Jahr verzichtet auch die Power-Frau aus Lenk BE nach einem Kreuzbandriss auf die sonst übliche Operation. «Würde ich mich unters Messer legen, wäre der ganze Winter futsch», sagt Hählen.
Sie macht also ohne OP weiter. Ob das gut geht? Die Chancen stehen womöglich besser als bei Janka. Denn: Während dieser sich im Oktober verletzte, passierte Hählens Missgeschick im letzten April bei den Schweizer Meisterschaften in Davos GR, als sie im Training stürzte. Ihr linkes Knie sprach seither gut auf die konservative Therapie an, sie stand schon früh wieder auf den Ski und machte im Sommer einen gezielten Muskelaufbau.
Speziell ist Hählens Verletzung – es ist ihr insgesamt dritter Kreuzbandriss – trotzdem. Denn: Die «Wilde Henne», wie sie Ex-Cheftrainer Hans Flatscher einst nannte, bemerkte ihr Unglück lange nicht. Nach einem ersten MRI gingen die Ärzte und sie von einer Knochenprellung aus. «Ich flog danach in die Ferien zum Kitesurfen nach Guadeloupe, hatte keine Schmerzen. Erst im Flugzeug zurück merkte ich, dass etwas nicht stimmte. Mein Knie war geschwollen.»
Kurz danach die Diagnose: Kreuzbandriss. «Ein Schock», so Hählen. Doch rasch fasst sie Mut, beim Trainingslager in Ushuaia (Arg) absolviert sie das volle Trainingspensum. «Ich fahre Ski, als wäre nichts gewesen», sagt Hählen. Einzig eine Knieschiene erinnert sie an ihre Verletzung.
Zurück zu Janka: Dieser kämpfte lange für seinen Traum von Olympia 2018, fand aber seine Topform nicht – in Pyeongchang (SKor) resultierte der 15. Platz (Kombination). Bleibt zu hoffen, dass Hählen während der WM in Are (Februar 2019) mehr Glück hat.