Selina Egloff (18) vor ihrer Weltcup-Feuertaufe
Dieses Mädchen ist unser grösstes Ski-Talent

Premiere auf der grossen Ski-Bühne für Selina Egloff! «Ich freue mich riesig», sagt sie. Es spricht viel dafür, dass wir noch viel von ihr hören werden.
Publiziert: 23.11.2019 um 00:36 Uhr
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Aktualisiert: 23.11.2019 um 12:38 Uhr
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Die 18-jährige Selina Egloff kommt heute in Levi zu ihrer Weltcup-Premiere.
Foto: Keystone
Mathias Germann

Ganze 30 Namen umfassen Nationalmannschaft, A- und B-Kader von Swiss Ski. Bei einem Blick auf die Jahrgänge der Athletinnen fällt auf: Da ist nur eine, die nach der Jahrtausendwende zur Welt kam. Ihr Name: Selina Egloff (18). Vor gut zwei Monaten wurde die Bündnerin aus Scuol volljährig. Und nun erhält sie ein nachträgliches Geschenk. Es ist das grösstmögliche überhaupt, sie darf in Levi zu ihrem ersten Weltcuprennen starten. Angst und Bange wird ihr vor dem Slalom aber nicht. «Ich freue mich riesig. Schon als kleines Mädchen schaute ich mir jedes Weltcuprennen im TV an. Nun geht mein Traum in Erfüllung.»

Doch wer ist Selina Egloff überhaupt? Mit zwei Jahren rutschte die kleine Selina erstmals auf Ski die Hänge im Unterengadin runter. «Meine Eltern sind Flachländer. Mami kommt aus Basel, Papi aus Luzern. Aber sie waren Skilehrer in Scuol und lernten sich dort kennen», erzählt sie. Schon bald eiferte Selina ihrem älteren Bruder Fadri nach – auch auf den Ski. Im Kindergarten-Alter gehörte sie bereits zur Renngruppe, danach folgte ein Schritt dem anderen. Egloff schob ihre anderen Hobbys, Schwimmen und Geräteturnen, immer mehr beiseite. Mit 16 Jahren war sie Bündner Meisterin in allen Ski-Disziplinen. «Aber jetzt fahre ich nur Slalom und Riesenslalom. Ich bin ein Angsthase, wenn es zu schnell wird», sagt sie schmunzelnd.

Egloffs Vorbild ist US-Star Mikaela Shiffrin. Besonders eingefahren ist ihr aber ein Erlebnis von der Schweizer Slalom-Meisterschaft im letzten März. Damals wurde Egloff Dritte und stand neben Weltmeisterin und Olympiasiegerin Wendy Holdener auf dem Podest. «Ich dachte: Mein Gott, wie cool ist das! Das kam sehr unerwartet.»

Das Aufgebot für Levi verdiente sich Egloff vor zwei Wochen mit einem Sieg beim FIS-Slalom auf der Diavolezza GR. «Für ihr Alter ist Selina technisch enorm weit», sagt Hans Flatscher. Der langjährige Frauen-Chef ist seit gut einem Jahr Nachwuchsverantwortlicher des Verbands, er kennt alle Stärken und Schwächen unserer Ski-Talente. Bei Egloff gerät er ins Schwärmen. «Am meisten beeindruckt bin ich von ihrer Einsatzbereitschaft. Sie ist enorm willig.» Zwar fehle es ihr noch an Konstanz, doch das sei nichts als normal.

Noch kann sich Egloff nicht nur aufs Skifahren konzentrieren, im nächsten Jahr will sie aber das Gymnasium in Davos mit der Matura abschliessen. Vermissen wird sie dann ihr Lieblingsfach Chemie. Warum? «Weil der Lehrer so cool ist!»

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