Sein Name ist Programm
Robin Cuche auf den Spuren seines Onkels

Robin Cuche (19) und Theo Gmür (21) sind Schweizer Medaillenhoffnungen an den Paralympics in Südkorea. Ab Samstag gehts für sie um Edelmetall.
Publiziert: 09.03.2018 um 20:57 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 15:38 Uhr
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Robin Cuche (19) gehört zu den Schweizer Medaillenhoffnungen an den Paralympics in Südkorea, welche am Samstag beginnen.
Foto: Keystone
Remo Welte

Gähnende Leere auf den Tribünen: So lässt sich ein Grossteil der Anlässe von den vergangenen Olympischen Winterspiele in Pyeongchang beschreiben. Dies könnte bei den Paralympics anders sein, meint Paralympics-Skifahrer Robin Cuche (19): «Bereits in Sotschi waren bei unseren Rennen mehr Leute. Die Tickets sind ja auch um ein vielfaches günstiger.»

Der junge Neuenburger leidet seit Geburt unter Hemiplegie, also einer Halbseitenlähmung. Das hielt ihn aber nie vom Sport ab: «Mit etwa drei Jahren hab ich angefangen Ski zu fahren.» Logisch, denn das liegt ja quasi in der Familie. Sein Onkel ist die Schweizer Ski-Legende Didier Cuche (43).

Robin hat wie Didier eine Vorliebe zu den Speed-Disziplinen. Und auch der «Ski-Salto» darf beim jungen Cuche nicht fehlen. «Ich versuche ihn fast immer, meistens klappt er sogar.» Der Wechsel auf die längeren Skis kam aber erst letztes Jahr: «Aufgrund der fehlenden Physis trainierte ich zunächst die technischen Disziplinen.» Nun aber fokussiert er sich voll auf die Speed-Disziplinen.

Dank Onkel Didier also zur Olympia-Medaille? «Er half mir bei der Optimierung der Skischuh-Einstellungen und gab uns allen mal Tipps, ansonsten habe ich im Skisport aber nicht viel mit ihm zu tun.» 

Die grosse Olympia-Nervosität ist indes bei Cuche noch nicht angekommen: «Überhaupt nicht, das kommt dann einen Tag vor dem Rennen», sagt er in einer Seelenruhe. Für ihn sind es bereits die zweiten Olympischen Spiele nach Sotschi.

Den «Ski-Salto» machte Robin Cuche bereits vor vier Jahren in Sotschi.
Foto: Getty Images

Und wie wars so vor vier Jahren? «Das war geil!», sagt der junge Neuenburger. Doch er sei mehr für die Erfahrung als für das Sportliche dort gewesen.

Dies hat sich nun aber geändert: «Ich rechne mir vor allem in der Abfahrt und dem Super-G Chancen auf eine Medaille aus», sagt er bescheiden. Ein Diplom sei das Minimalziel.

Die grösste Schweizer Alpin-Medaillenhoffnung ist aber Cuches Landsmann Théo Gmür (21). Der junge Walliser, der ebenfalls an Hemiplegie leidet, gewann dieses Jahr den Riesen-Slalom- und Gesamt-Weltcup. «Ich mache mir selbst viel Druck, ich weiss, dass ich schnell fahren kann. Es ist ein wenig «all or nothing» für mich», sagt er und fügt lachend an: «Ich bin schon seit zwei Wochen nervös.» Aber er brauche den Druck, um seine Leistung abzurufen.

Am Samstag greifen die beiden das erste Mal bei der Abfahrt ins Wettkampfgeschehen ein. Bereits da darf man mit ersten Medaillen rechnen. Es wäre eine spezielle Geschichte für Robin Cuche. An diesem Tag vor drei Jahren verletzte er sich mit einem Kreuzbandriss schwer. «Ich denke nicht daran, aber es wäre doch eine schöne Geschichte», sagt der Neuenburger.

Ein grosser Traum der beiden? «Gemeinsam auf dem Podest stehen, ein Doppelsieg feiern bei Olympia», sagt Gmür mit einem grossen Grinsen im Gesicht. Wieso nicht schon in der Abfahrt?

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