Sonne, guter Schnee, kein Wind: Hoch oben über Zermatt fand am Samstag ein Skirennen bei perfekten Bedingungen statt. Bloss: Es war nicht wie erhofft die Weltcup-Abfahrt der Männer (sie wurde wegen Schneemangels abgesagt), sondern ein Gästerennen mit prominenten Ex-Ski-Cracks.
Mit dabei auf der Piste «Gran Becca»: Ski-Legende Pirmin Zurbriggen, Bruno Kernen (Weltmeister 1997), Didier Défago (Pistenbauer und Olympiasieger 2010), Fränzi Aufdenblatten und viele mehr. Sie führten einerseits Gruppen mit Hobby-Skifahrern an, andererseits zählten auch die einzelnen Zeiten. Letztlich schwang Pirmin Zurbriggens Sohn Elia, ebenfalls ein ehemaliger Weltcup-Athlet, oben aus.
«Zermatt und Cervinia haben hart für die Weltcuprennen gearbeitet, entsprechend enttäuscht war man über die Absage. Danach sind wir auf die Idee gekommen, unsere Gäste zu Stars zu machen und sich auf der Weltcup-Piste fahren zu lassen. Rund 250 Gäste haben sich angemeldet», so Kurdirektor Daniel Luggen. Nach der Startnummernauslosung am Freitag wurde die Weltcup-Bühne im Dorf für die Siegerehrung genutzt.
Gespräche über Termin-Verschiebung laufen
Half dieses Erlebnis, über die Absage der Weltcuprennen der Männer und Frauen hinwegzusehen? OK-Boss Franz Julen: «Nein, das sind zwei verschiedene Dinge. Aber es ist schön, dass wir das Beste daraus gemacht haben.»
Bereits fanden erste Gespräche zwischen dem OK der Matterhorn-Rennen, der FIS und den nationalen Verbänden der Schweiz und Italien statt. Werden die länderübergreifenden Abfahrten im nächsten Jahr im Kalender um einige Wochen nach hinten, also auf Mitte November, verschoben? «Wir sind offen», sagt Julen.
Nächste Rennen vor Absage
Die hohen Temperaturen machen dem Ski-Weltcup übrigens auch sonst zu schaffen. Nach den abgesagten Matterhorn-Rennen drohen nun auch die Parallel-Rennen in Lech (Ö) ins Wasser zu fallen. Sie sind für den 12. (Frauen) und 13. November (Männer) geplant.
«Wir haben ein Schneedepot von 20’000 Kubikmetern. Das ist aber Altschnee, der nur als Unterlage dient. Um eine Piste zu bauen, brauchen wir zwei volle mit Minustemperaturen. Nur dann können wir Schnee produzieren», sagt OK-Chef Philipp Zanggerl zu Blick. Das Problem: Die Wetteraussichten sind nicht gut – es wird zwar kälter, aber nicht wirklich frostig. Die Schneekontrolle der FIS erfolgt am Donnerstag.