Vor den Heimrennen in Hinterstoder hat sich ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel trotz arger Rücklage im Nationencup noch kämpferisch gegeben. «Ich weiss zwar, dass es langsam eng wird für uns. Aber so lange es rechnerisch noch möglich ist, die Schweiz zu überholen, gebe ich die Hoffnung nicht auf.»
Besonderer Anruf
Und nachdem Vincent Kriechmayr und Mathias Mayer im Super-G mit dem Sieg und Platz 3 160 Punkte auf einen Schlag holten, hat die Hoffnung vom 78-jährigen «Schröcksi» neue Nahrung erhalten. Doch weil die Österreicher in der Kombination und im Riesenslalom deutlich am «Stockerl» vorbei gefahren sind, liegen sie jetzt im Nationenklassement 1031 Punkte hinter uns. Und das scheint nun sogar dem «Schröcksi» zu viel zu sein.
Am Montagnachmittag erhält Swiss Ski Präsident Urs Lehmann von Schröcksnadel einen ganz besonderen Anruf. «Servus Urs, ich glaube, die Entscheidung ist gefallen – ich gratuliere zum Sieg im Nationencup!» Der Abfahrts-Weltmeister von 1993 lächelt in diesem Moment zwar zufrieden vor sich hin, die Gratulation nimmt er aber noch nicht an. «Österreich ist noch nicht geschlagen. Wenn das Programm trotz dem Coronavirus durchgezogen werden kann, gibt es noch 14 Rennen. Und in 14 Rennen kann noch extrem viel passieren.»
Hört Schröcksnadel bald auf?
Zur Erinnerung: Beim Weltcupfinal gibt es alleine für den Sieg im Teambewerb 400 Punkte zu vergeben. Aber auch Schröcksnadel weiss natürlich, dass die Schweizer bei den letzten grossen Entscheidungen im Teambewerb besonders stark waren: Olympiasieger 2018, Weltmeister 2019.
Und deshalb hat sich der Tiroler wohl schon jetzt damit abgefunden, dass er erstmals seit seiner Wahl zum Verbandspräsidenten 1990 den Nationencup nicht gewinnen wird. Und was hat Schröcksnadel nun schon wieder bei der letzten WM in Are zu Urs Lehmann gesagt? «Wenn der Tag kommt, an dem du mit deinen Schweizern vor uns den Nationencup gewinnst, höre ich sofort auf.»
Wenn er Wort hält, heisst es schon bald: «Pfiat di, Schröcksi...»