«Es geht wie so oft nur ums Geld»
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Ski-Experte zum Wengen-Zoff:«Es geht wie so oft nur ums Geld»

Streit zwischen OK und Verband eskaliert
Swiss Ski lässt Lauberhorn-Rennen aus Weltcup streichen!

Der Streit zwischen dem OK der Lauberhorn-Rennen und Swiss Ski eskaliert. Der Verband lässt die Ski-Klassiker in Wengen ab 2022 streichen.
Publiziert: 20.05.2020 um 12:59 Uhr
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Aktualisiert: 21.05.2020 um 12:19 Uhr
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Beat Feuz soll nur noch einmal über den Hundschopf springen.
Foto: Sven Thomann

Es ist die schönste und längste Abfahrt der Welt. Jedes Schweizer Ski-Herz springt höher, wenn Beat Feuz, Carlo Janka & Co. über Hundschopf, Minschkante und Silberhornsprung dem Ziel in Wengen entgegen fliegen.

Und jetzt steht der Schweizer Ski-Klassiker vor dem unmittelbaren Aus – weil sich Veranstalter und nationaler Verband wegen finanziellen Fragen nicht einig werden.

An der heutigen Online-Sitzung des FIS-Subkomitees beantragt Swiss-Ski-Vertreter Tom Stauffer die Streichung der legendären Lauberhorn-Rennen ab Weltcup-Winter 2021/22. Ein veritabler Ski-Schock. Nächste Saison finden die Rennen auf alle Fälle noch statt.

Diesem radikalen Schritt geht ein langer Zoff zwischen dem Lauberhorn-OK und dem Verband um eine gerechtere Verteilung der Einnahmen voraus.

Schwere Vorwürfe

Besonders pikant: Gemäss Medienmitteilung des Lauberhorn-OK sei die FIS von Swiss-Ski angewiesen worden, deren Antrag auf Streichung der Rennen zu verschweigen. Die FIS habe den Rennveranstalter aber trotzdem mündlich informiert.

Das Wengen-OK macht Swiss-Ski happige Vorwürfe: «Dieses Vorgehen ist einer langjährigen und erfolgreichen Partnerschaft absolut unwürdig, und entspricht in keiner Art und Weise einer Good Governance. Aus der Sicht des OK der Lauberhornrennen brüskiert Swiss Ski damit nicht nur einen langjährigen und treuen Partner, der mit der aufwändigen Durchführung von hochstehendem Skirennsport während langen Jahren hohe Einnahmen für Swiss Ski ermöglichte, sondern auch den internationalen Skirennsport.»

Und weiter: «Wegen der fehlenden Bereitschaft von Swiss Ski, im Gespräch Lösungen zu finden, soll es den Athleten nun verunmöglicht werden, eines der weltweit attraktivsten Rennen zu bestreiten.»

Swiss-Ski reagiert

Um 13.41 Uhr veröffentlicht auch Swiss-Ski ein Communiqué. Der Verband sei demnach nicht in der Lage, die Forderungen des Organisations-Komitee von Wengen zu erfüllen. Deshalb habe man den FIS-Long-Term-Kalender beim eigentlichen Lauberhorn-Termin lediglich mit einem «SUI» versehen. Heisst: An diesem Termin soll ein Weltcup-Rennen in der Schweiz stattfinden. Wo? Das entscheidet der Verband. Weitere Auskünfte könnten keine erteilt werden, da sich die Angelegenheit momentan in einem laufenden Verfahren vor dem internationalen Sportgerichtshof CAS befinde.

Langjähriger Streit

Die beiden Parteien streiten sich seit 2016 um die Einnahmen. Das OK in Wengen pocht auf eine gerechtere Verteilung, schaltete 2018 das CAS ein. Dort ist der Fall momentan hängig. Gemäss Lauberhorn-Veranstalter soll das OK aber nun «mit maximalem Druck zur Aufgabe gezwungen werden.»

Weiter schreibt das Wengen-OK, dass Swiss-Ski so gar riskiere, die Rennen an diesem Termin für die Schweiz ganz zu verlieren. Die FIS habe den Verband informiert, dass bei Antrag auf Streichung der Rennen in Wengen, dieser Termin zurück an die FIS gehe. Dann sei alles möglich.

Die Lauberhorn-Organisatoren hoffen trotz allem noch auf eine Lösung, man sei gesprächsbereit. «Wir sind überzeugt, dass wir mit viel Einsatz und Herzblut sowie in Kombination mit hervorragenden Athleten, den vielen Zuschauern vor Ort und am TV auch in Zukunft herausragenden Skirennsport bieten können.»

Ein Winter ohne Lauberhorn-Rennen? Eigentlich undenkbar. Droht aber Tatsache zu werden. (rab)

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