Das Podest
1. Timon Haugan (No) 1:48, 05
2. Manuel Feller (Ö) +0,20
3. Fabio Gstrein (Ö) +0,67
Das Rennen
Loïc Meillard hält in Schladming die Schweizer Fahne zur Halbzeit hoch. Er ist als Dritter mittendrin im Kampf um den Sieg. Als er den 2. Lauf unter die Ski nimmt, führen zwei Österreicher. Oben ist er vorne, doch im zweiten Teil schleichen sich Fehler in seine Fahrt ein. Die kosten nicht nur Zeit, sondern auch die zwischenzeitliche Führung. Und letztlich den Podestplatz. Nachdem er diesen tags zuvor im Riesenslalom als Halbzeit-Leader um eine Hundertstelsekunde verpasst, reichts auch im Slalom nicht. Meillard beendet das Rennen auf Platz 5 – 16 Hundertstel neben dem Treppchen. Ein bitterer Abstecher nach Schladming, auch wenn zweimal in die Top 5 fahren immer noch ein gutes Resultat ist.
Wie im Riesenslalom jubelt am Ende ein Norweger. Timon Haugan, zur Halbzeit auf Platz 2, überflügelt Leader Linus Strasser noch und holt sich den Sieg. Der Deutsche fällt auf Platz 4 zurück. Das Podest komplettieren Manuel Feller und Fabio Gstrein. Sie erlösen bei der WM-Hauptprobe eine ganze Nation. Denn für die Österreicher sind es die ersten beiden Slalom-Podestplätze in dieser Saison. Und für Gstrein gleichzeitig die Podest-Premiere.
Die weiteren Schweizer
11. Tanguy Nef +1,55
14. Daniel Yule +1,76
21. Marc Rochat +3,17
25. Luca Aerni +5,41
DNF1: Noel von Grünigen
Den 2. Lauf verpasst: 34. Ramon Zenhäusern +2,98
Es sei unruhig zu fahren gewesen und seine Ski waren zu aggressiv, fasst Tanguy Nef seine erste Fahrt zusammen. In der Entscheidung siehts besser aus, er greift voll an. Und kann trotzdem nicht zur Aufholjagd ansetzen. Es reicht nicht zur zwischenzeitlichen Führung. Weil danach Fahrer ausscheiden oder patzen, gehts für Nef in der Rangliste trotzdem nicht nach hinten. Er macht eine Position gut.
Bei Daniel Yule läufts im 1. Lauf überhaupt nicht. «Ich bin nicht wirklich in den Rhythmus gekommen», fasst er gegenüber SRF zusammen. Als 15. nimmt er so die Entscheidung in Angriff. Er kommt erneut nicht sauber durch und verpasst den zwischenzeitlichen Sprung an die Spitze deutlich. Weil die Konkurrenz patzt, schiebt er sich in der Rangliste dennoch einen Rang nach vorne.
Schon im 1. Lauf handelt sich Marc Rochat einen grossen Rückstand ein. Er hat Mühe damit, in den Rhythmus zu kommen. In der Entscheidung profitiert er von einer frühen Startnummer. Dort siehts zunächst besser aus, ehe ihn ein Fehler aus dem Konzept wirft. Der Angriff nach vorne bleibt aus.
Luca Aerni versucht im 1. Lauf locker zu fahren. Das gelingt nicht wunschgemäss, es spickt ihn ziemlich hin und her. Als 26. qualifiziert er sich für die Entscheidung. Dort fährt er angriffig, ist gut unterwegs – bis ihn ein Riesenbock ausbremst. Das Ausscheiden kann er zwar verhindern, aber er verliert viel Zeit.
Der Kurs ist eng gesteckt. Kein Vorteil für den grossgewachsenen Ramon Zenhäusern. Er versucht zwar, agil zu sein, büsst aber dennoch viel Zeit ein. Zu viel. Denn er verpasst die Qualifikation für den 2. Lauf. Schon wieder. Im neunten Slalom gibts den sechsten Nuller. Einmal schied er im 1. Lauf aus, fünfmal verpasste er die Top 30.
Eine Enttäuschung setzt es auch für Noel von Grünigen ab. Die erste Zwischenzeit im 1. Lauf ist okay, dann scheidet er aus.
Die Stimmen gegenüber SRF
Loïc Meillard nach dem 2. Lauf: «Zweimal knapp hinter dem Podest ist einfach nur ärgerlich. Zweimal Top 5 ist super, aber ich will aufs Podest fahren. Das hat leider nicht geklappt. Der 2. Lauf war nicht schlecht zu fahren, auch wenn es langsam und drehend war. Im letzten Teil war ich neben der Spur, klar kostet das Zeit. An der WM ist ein anderes Rennen, eine andere Chance. Ich gehe mit einem guten Gefühl, ich habe schon gezeigt, dass ich an Tag X bereit sein kann. Nun gibts ein paar freie Tage, danach trainiere ich und bereite mich auf die WM vor.»
Loïc Meillard nach dem 1. Lauf: «Es war nicht so einfach, hatte schon Spuren. Hie und da war ich etwas spät dran, aber so habe ich Verbesserungspotenzial für den 2. Lauf. Gestern waren es Salz-Verhältnisse, jetzt ist die Piste wieder kompakter und gut zu fahren.»
Tanguy Nef: «Ich bin schon zufrieden, es war wirklich ein Kampf. Der 2. Lauf war sehr langsam, du musstet mit Kopf und guter Technik fahren. Ich habe 90 Prozent von dem Job gemacht und bin zufrieden. Es war ein langer Januar für mich mit vielen Emotionen.»
Luca Aerni: «Ich weiss, dass ich locker fahren kann. Aber im Slalom bin ich steif. Wenn ich locker fahre, funktionierts nicht, dann verkrampfe ich und es spickt mich umher. So machts keinen Spass.»
Das gab zu reden
Viermal hat Henrik Kristoffersen den Slalom von Schladming schon gewonnen. Damit ist er Rekordsieger auf der Planai – gemeinsam mit den Österreichern Benjamin Raich (viermal Slalom) und Marcel Hirscher (dreimal Slalom und einmal Riesenslalom). Dem Norweger bietet sich nun die Möglichkeit, die beiden hinter sich zu lassen. Dafür braucht er aber eine Aufholjagd. Nach dem 1. Lauf hat er 1,09 Sekunden Rückstand, ist nur auf Platz 9 klassiert. Doch diese bleibt aus. Als er ins Ziel kommt, leuchtet die Zeit nicht grün auf. Und Kristoffersen krönt sich nicht zum alleinigen Rekordsieger.
Die Bedingungen
Während des Riesenslaloms am Dienstag hats geregnet, teils geschneit und war neblig. Davon ist nichts mehr zu sehen. Nach einer klaren, kühlen Nacht und einem sonnigen Tag herrschen beste Bedingungen. Für die Präparation der Piste wurde sowohl auf Salz, als auch auf Wasser verzichtet. Allerdings gibts schon früh Spurrillen in der Piste.
So gehts weiter
Am Sonntag steht als letztes Rennen vor der WM die Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen (De) auf dem Programm. Der nächste Slalom findet zum Abschluss der Titelkämpfe am 16. Februar statt.