Die Euphorie war riesengross, der Rummel um Sandro Viletta gewaltig. Was ist passiert?
Am 14. Februar 2014 zündet der neben der Piste eher schüchtern wirkende Engadiner im olympischen Kombinations-Slalom eine grandiose Rakete und gewinnt Gold! Diverse Experten sind sich in diesem Moment sicher, dass dieser feine Techniker von nun an regelmässig durchstarten wird.
Doch in der Zwischenzeit ist der gefeierte Held von Sotschi beim durchschnittlichen Ski-Fan fast vergessen gegangen. Viletta hat seit seiner Sternstunde in Russland aufgrund von gravierenden Verletzungen kaum noch Wettkämpfe bestritten.
Die Saison 2014/15 musste er wegen Rückenproblemen abbrechen, der letzte Winter war für den Bayern-München-Fanatiker bereits nach den Rennen in Gröden zu Ende – Sandro hat sich auf der «Saslong» nach einem Mega-Sprung bei der Landung am Knie verletzt.
Jetzt kehrt der 30-Jährige auf die «Saslong» zurück, Viletta wird morgen den Super-G bestreiten.
Knie hat ersten Belastungstest bestanden
Cheftrainer Tom Stauffer dämpft die Erwartungshaltungen: «Sandro wird noch länger brauchen, bis er wieder dort sein wird, wo er schon einmal gewesen ist. Aber er hat mir vorletzte Woche beim Abfahrts-Training in Val d’Isère imponiert, als er bei ganz schwierigen Bedingungen wirklich beherzt angegriffen hat. Und sein Knie hat einen ersten Belastungstest bei einem ziemlich weiten Sprung bestanden.»
Stellt sich die Frage: Wird der Kombi-Olympiasieger für einen Einsatz in der Kombination bei der Heim-WM in St. Moritz aufgebaut? Stauffer reagiert mit einer gehörigen Portion Skepsis: «Sandro hat seit Monaten kein Slalom-Training absolviert. Deshalb ist es wahrscheinlicher, dass er sich mittelfristig vollständig auf den Super-G konzentrieren wird.»