Sam Maes (20) vor Weltcup-Debüt
Belgiens Ski-Teufel macht den Grossen die Hölle heiss!

Verkehrte Ski-Welt: Das weltweit grösste U-20-Talent im Riesen- und Slalom stammt aus dem belgischen Flachland! In Sölden feiert Sam Maes seine Weltcup-Premiere.
Publiziert: 27.10.2018 um 16:03 Uhr
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Aktualisiert: 27.10.2018 um 16:05 Uhr
Belgisches Ski-Talent will den Weltcup erobern
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Sam Maes startet in Sölden zum ersten Mal:Belgisches Ski-Talent will den Weltcup erobern
Marcel W. Perren (Text) und Sven Thomann (Fotos)

Er trägt stolz die Farben Schwarz-Gelb-Rot, der Lockenkopf ist sein Markenzeichen – Sam Maes ist die Ski-Antwort auf Belgiens Fussball-Star Marouane Fellaini. Aber während Fellaini mit Manchester United in den letzten Wochen meist unter den Erwartungen geblieben ist, befindet sich Belgiens Alpin-Teufelskerl im Hoch.

Sam Maes feiert am Sonntag in Sölden sein Weltcup-Debüt.
Foto: SVEN THOMANN

Seit Maes im August in Neuseeland einen sehr gut besetzten FIS-Riesenslalom gewonnen hat (Am Start war unter anderen Österreichs Olympia-Medaillengewinner Michael Matt), ziert der 20-Jährige die Spitze der Junioren-Weltrangliste im Riesen- und Slalom. Deshalb wird Sam am Sonntag in Sölden mit einer tiefen dreissiger Startnummer sein Debüt im Weltcup geben.

Hebt der 20-Jährige auch bei den Grossen ab?
Foto: SVEN THOMANN

Die aussergewöhnliche Biografie von  Sam Maes beginnt in Edegem, einem Vorort von Antwerpen. Hier erblickt der Sohn von einem belgischen Basketball-Internationalen und einer Duathletin am 7. Juni 1998 das Licht der Welt. Mit drei Jahren übersiedelt er mit seinen Eltern nach Zell am See in Österreich. Im Salzburgerland wird das Ski-Talent des Flamen schnell erkannt.

Der in unserem Nachbarsland aufgewachsene Maes hätte auch für Österreich starten können.
Foto: SVEN THOMANN

Und weil er bei den Nachwuchsrennen den Österreichen regelmässig um die Ohren fährt, möchte der Österreichische Ski-Verband Maes für sich gewinnen. Doch dieser winkt ab: «Ich erhalte vom belgischen Verband eine sehr ordentliche finanzielle Unterstützung. Und weil meine Wurzeln in Belgien sind, und ich mich als Belgier fühle, möchte ich Belgien jetzt auch im Skisport gross machen.»

Der Skisport hat in Belgien bei weitem nicht oberste Priorität.
Foto: SVEN THOMANN

Auf Rosen gebetet ist Sam Meas aber nicht. Weil das Geld nicht für einen Servicemann reicht, muss er im Gegensatz zu den Athleten aus den grossen Alpin-Nationen seine Ski selber präparieren. Und auch das Interesse der belgischen Medien hält sich in Grenzen: «Die Meldung, dass ich in der Junioren-Weltrangliste die Nummer 1 geworden bin, ist zwar in den belgischen Medien gelandet. Aber Fussball und Radsport stehen hier nach wie vor im Zentrum der Berichterstattung. In Belgien können die wenigsten zwischen einer Abfahrt und einem Slalom unterscheiden.»

Liefert Maes bereits am Sonntag die erste fette Ski-Schlagzeile in Belgien?
Foto: SVEN THOMANN

Saems Vater hat deshalb vor ein paar Wochen diverse Redaktionen besucht, um den belgischen Journalisten das kleine Einmaleins des Skisports zu erklären …

Liefert Sam Maes am Sonntag die erste richtig fette Schlagzeile in der Geschichte des belgischen Skisports?

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