Ich frage mich, zu welchen Ergebnissen unsere Konkurrenten kommen, wenn sie am Montagmorgen mit den Analysen der Weltcup-Saison beginnen und sich fragen: Wie können wir den Höhenflug der Schweizer Skirennfahrer und -Fahrerinnen stoppen?
Wie können wir die Fähigkeiten des Überfliegers Marco Odermatt kopieren? Was ist es, das ihn so unwiderstehlich macht? Warum sind uns die Schweizer innerhalb eines Jahres so entwischt und momentan ausser Reichweite?
Einverstanden, diese Frage birgt etwas Überheblichkeit in sich. Also versuchen wir, auf dem Boden zu bleiben.
Klar ist: Der Schweizer Skirennsport ist im Moment das Mass aller Dinge. Die Schweiz hat alle Mannschaftswertungen gewonnen. Marco Odermatt hat nebst Super-G und Riesenslalom den Gesamtweltcup unwiderstehlich dominiert. Und Lara Gut-Behrami hat im Schlussspurt nochmals die Super-G Kugel geholt.
Auch die Weltmeisterschaften brachten, nach harzigem Start dank WM-Doppelgold von Marco Odermatt und dem Abfahrtssieg von Jasmine Flury, aufgerundet mit vier weiteren Medaillen von Wendy Holdener (2), Corinne Suter und Loic Meillard, den erwarteten Erfolg.
Hinter diesem Erfolg stehen Menschen, Athleten, Coaches und Trainer, aber vor allem Swiss Ski, ein Verband, der in den letzten Jahren beispielhafte Arbeit geleistet hat. Auf allen Ebenen. Swiss Ski hat es verstanden, eine gesunde wirtschaftliche Bühne zu bauen, hat eine standhafte Personalpolitik betrieben und so die Voraussetzungen geschaffen, die es braucht, damit Ausnahme-Talente, wie wir sie im Moment haben, sich weiterentwickeln und sich so in neue Grenzbereiche vortasten können.
Egal, was bei den Analysen unserer Nachbarn herauskommt. Unsere Skistars werden sich nicht ausruhen und sie werden auch nicht abheben. Sie sind bodenständig, aber ihr Siegeshunger ist noch lange nicht gestillt.