Am vergangenen Montag deutet noch nicht viel darauf hin, dass Corinne Suter eine Traum-WM erleben wird. Oder doch? Die 24-Jährige fährt im ersten Abfahrtstraining auf Rang 2 und behauptet: «Das heisst gar nichts.» Später schreitet Teamkollegin Tina Weirather vorbei. Und sagt: «Ich warte schon lange, bis bei ihr der Knopf aufgeht. Sie fährt seit Jahren eine Trainings-Bestzeit nach der anderen. Wenn es mal im Rennen klappt, dann räblets – und zwar brutal!»
Die Prophezeiung der Liechtensteinerin wird wahr. Suter holt kurz darauf Bronze im Super-G und nun Silber in der Abfahrt. Schneller ist nur Doppel-Weltmeisterin Ilka Stuhec (Sln), etwas langsamer US-Star Lindsey Vonn. Welch ein Podest!
«Ich bringe das Grinsen nicht mehr aus meinem Gesicht», sagt Suter. Dabei habe sie nicht einmal eine perfekte Fahrt gehabt. Tatsächlich: Im Mittelteil verliert sie einmal den Aussenski. Klagen will sie aber nicht. «Ich bin super glücklich.»
Vor der WM schaffte es Suter nie auf ein Weltcuppodest. Jetzt bei der WM gleich zweimal. Da stellt sich die Frage: Wirds nun auch künftig «räble», wie Weirather es formuliert? Immerhin könnten diese Erfolge bei der zweifachen Juniorenweltmeisterin die letzten mentalen Fesseln sprengen.
Cheftrainer Beat Tschuor mahnt zur Vorsicht. «In den Trainings war sie schon lange dominant. Jetzt hat sie auch in den Rennen geliefert. Wir dürfen aber nicht übers Ziel hinausschiessen.» Trotzdem hat Suter ihren Chef tief beeindruckt. «Sie hat extrem gute Voraussetzungen, um künftig regelmässig in die Top 5 zu fahren. Oder sogar noch mehr.»
Russi setzt früh auf Suter
Auch Ski-Legende Bernhard Russi traut Suter viel zu. Nicht erst seit ihren traumhaften WM-Tagen. Schon vor zehn Jahren durfte er in einer Jury ein Schweizer «Talent of the Year» wählen. Russi entschied sich für die 14-jährige Schwyzerin.
«Corinne hat riesengrosses Talent. Bei der WM hat mich besonders ihre Entschlossenheit beeindruckt. Das sah man bei ihrer Hocke – sie war tiefer als bei den meisten.» Suter habe das Potenzial, um auch im Weltcup zu glänzen. «Wichtig ist aber, dass sie diesen Sprung nach vorne verdaut. Es wird auch wieder mal rückwärts gehen.»
Damit muss sich Suter jetzt nicht befassen. Früher oft im Pech, kann sie nun endlich ihre Erfolge geniessen.
Vom 4. bis 17. Februar 2019 findet in Are (Schweden) die alpine Skiweltmeisterschaft statt. Wer sind die Schweizer Favoriten? In welchen Disziplinen wird wann gefahren? Wo kann man Tickets kaufen? Und welche Schweizer brachten bereits Goldmedaillen nach Hause?
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