Satte 3,09 Sekunden verliert Michelle Gisin auf Siegerin Marta Bassino (It). Dennoch schafft es die Engelbergerin damit auf Rang 8. «Damit kann ich gut leben», sagt sie. Gisin kann nicht ganz an ihre bisherigen Saisonresultate anknüpfen (Vierte, Fünfte und Zweite), ist aber dennoch beste Schweizerin. Nach einem viel zu passiven ersten Lauf riskiert Gisin am Nachmittag mehr – trotz Schneefall und mieser Sicht. «Die Piste war sehr ungleichmässig. Ich musste Vollgas geben, obwohl ich nichts sah. Dabei schüttelte es wie verrückt», so Gisin. Sie löst die Aufgabe gut. «Obwohl man weiss, dass ich bei solchen Verhältnissen oft eher vorsichtig fahre und nicht mein Leben riskiere», so Gisin.
Nur zwei Schweizerinnen in den Top 30
Gisin ist letztlich einen Platz besser klassiert als Lara Gut-Behrami, die im zweiten Lauf sechs Ränge gutmacht und Neunte wird. Die Tessinerin beweist einmal mehr ihre Fortschritte im Riesenslalom, driftet längst nicht mehr so viel wie im letzten Winter. Dennoch: Vom Top-Trio Bassino, Sara Hector (Sd) und Petra Vlhova (Svk) ist auch sie weit weg.
Gleiches gilt für Wendy Holdener, die im zweiten Durchgang auf dem Innenski – dieser Fehler passiert ihr fast nie – ausrutscht und einen Nuller schreibt. Und die anderen Schweizerinnen? Sie scheiden alle schon am Vormittag aus: Corinne Suter wird 34., Jasmina Suter 37., Camille Rast 47., Priska Nufer 59. und Mélanie Meillard 60. Das ist in der Summe nur etwas: enttäuschend.
Verletzungs-Frust mit Folgen
Das schwache Schweizer Teamergebnis ist auch eine Folge des Ausfalls von Andrea Ellenberger – sie riss sich zuletzt im Training das Kreuzband. «Ich war so gut drauf wie noch nie. Und nun das. Klar, ich frage mich: Wieso? Aber auf diese Frage gibt es keine Antwort», so Ellenberger. Wir erinnern uns: Die Nidwaldnerin kämpfte jahrelang mit Rückenproblemen, konnte kaum laufen, kämpfte sich aber zurück. Ihr Ausfall wiegt schwer.
Letztlich bleibt es dabei: Nur zwei von acht Schweizerinnen holen beim ersten von zwei Courchevel-Riesenslalom Punkte. Die Auswirkungen sind im Nationenklassement sichtbar. Denn: Gleich sieben (!) des ÖSV-Teams klassieren sich in den Top 30 und vergrössern damit den Vorsprung auf die Schweizerinnen von 37 auf 133 Punkte. Immerhin: Dank den Männern bleibt die Schweiz gesamthaft vorne.