Als Rennfahrer wurde er auch Bla-Bla-Plaschy genannt. Trainer, Teamkollegen aber auch Journalisten haben dem Oberwalliser immer wieder unterstellt, dass er sehr oft reden würde und das Hirn erst nach dem Mund einschalte. Doch im Ski-Experten-Casting vom SRF hat Didier Plaschy offenbar so viele gescheite Sätze geprägt, dass er in diesem Winter vor allem als Co-Kommentar bei den Slaloms zum Einsatz kommen wird.
Am Samstag feiert er in Levi an der Seite von Marco Felder seine Live-Premiere. Das Schweizer Fernsehen hat in der Vergangenheit schon einmal bei Ski-Übertragungen auf «Wallisertitsch» gesetzt – Karin Roten wurde von 2004 bis 2007 als Expertin bei den Frauen eingesetzt. In dieser Zeit gingen im Leutschenbach unzählige Beschwerden ein. Vor allem in der Ostschweiz wurde Rotens Dialekt als «unverständlich» abgekanzelt.
«Die Rennfahrer sorgen für die Musik»
Macht die Vorgeschichte der Leukerbaderin Roten dem Varener Plaschy Angst? «Ein Walliser hat nie Angst – nicht einmal vor dem Wolf oder vor Constantin», spottet der 45-Jährige und legt nach: «Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe. Deshalb gehe ich sie auch sehr seriös an und werde mich auf meine Sprache achten. Trotzdem möchte ich meine Expertisen auch mit einem gewissen Schmäh anreichern. Aber im Endeffekt werde nicht ich, sondern unsere Rennfahrer die ganz grosse Musik machen. Swiss Ski besitzt eine sehr gute Slalom-Mannschaft.»
Und das ist auch sein Verdienst. Plaschy, der im Dezember 1999 die Weltcup-Slaloms in Vail und Kranjska Gora gewonnen hat, formte als Übungsleiter der Swiss Ski-Future-Gruppe vor allem Daniel Yule und Ramon Zenhäusern. Auch im letzten Sommer hat Plaschy zeitweise das Training von Zenhäusern überwacht.
Stellt sich die Frage, ob er als TV-Experte den «Doppelmeter» trotz dieser speziellen Verbindung neutral bewerten kann? Plaschys Antwort: «Meine Arbeit als Ramons Trainer ist beendet. Ich werde seine Leistung während der Übertragung genau gleich korrekt beurteilen wie jene aller anderen Rennfahrer.»