Justin Murisier ist 14 Monate jünger als Alexis Pinturault. Aber der Walliser hat seine Visitenkarte vor Frankreichs Superstar an der Weltspitze abgegeben. Während der im Januar 1991 geborene Pinturault bis im Februar 2011 keinen einzigen Weltcuppunkt einfahren konnte, glänzte Murisier (Geboren am 8. März 1992) im Dezember 2010 beim Slalom in Val d Isére mit dem achten Rang. Als Murisier zwei Monate später bei der WM in Garmisch im zweiten Riesenslalom-Lauf die zweitschnellste Zeit in den Schnee zauberte, prophezeite Deutschlands Slalom-König Felix Neureuther: «Dieser Murisier wird der nächste Serien-Sieger!»
Doch Murisier wartet bis heute auf seinen ersten Weltcupsieg, währenddessen Pinturault bis heute auf höchster Stufe gewinnen konnte. Hauptgrund: Murisier musste zwischen 2011 und 2013 zwei Kreuzbandrisse einstecken. Phasenweise war die Fortsetzung des Super-Talentes aus dem Val de Bagnes sogar gefährdet.
Doch jetzt ist der leidenschaftliche Hobby-Motocrosser und Fan von Valentino Rossi wieder voll da. Am Sonntag war er in Beaver Creek beim ersten Riesenslalom der Saison um sieben Plätze besser klassiert als sein spezieller Weggefährte Pinturault.
«Dass es mir jetzt wieder so gut geht, ist auch das Verdienst von Didier Cuche», hält der gelernte Forstwart fest. Was hat der «Speedier» mit Murisier zu tun? «Zuerst hat mir Didier seinen langjährigen Konditions-Trainer Florian Lorimier vermittelt. Er hat mir mit seinen genialen Methoden wieder auf die Beine geholfen. Und seit letztem Frühling werde ich von der Samm-Management-Gruppe vermarktet, bei der Cuche beteiligt ist.»
Bis im Oktober stand Murisier ohne Individual-Sponsor da, in der Zwischenzeit haben Cuche und sein Partner Christoph Marti aber zwei Sponsoren gefunden, die sich Justins Kopf teilen. Bei den Nordamerika-Rennen hatte er das Logo von einem Walliser Architekturbüro auf seinem Helm, bei den Weltcuprennen in der Schweiz wird Murisier für das Skigebiet Verbier werben. «Didier und seine Partner machen wirklich einen genialen Job für mich. Im letzten Frühling war ich am Boden zerstört, weil ich trotz ordentlichen Leistungen meinen langjährigen Sponsor verloren hatte. Aber dank Cuche und Co. kann ich jetzt wieder zuversichtlich in die Zukunft schauen.»