Der überlegene Super-G-Sieg in Bormio von Marco Odermatt gerät aufgrund des Rücktritts aus dem Nichts von Matthias Mayer in den Hintergrund. «Bei der Startnummernauslosung vor zwei Tagen hatten wir zwei es sehr lustig», schildert Odermatt seine Eindrücke gegenüber Blick. «Wir tranken gemütlich zusammen ein Bier. Ich wäre nie im Ansatz darauf gekommen, dass Matthias aufhören will.»
«Menschlich ein gewaltiger Typ»
Von einer «ganz komischen Stimmung im Team» berichtet Vincent Kriechmayr, Mayers österreichischer Landsmann, im ORF, als die ÖSV-Mannschaft die Neuigkeit erfuhr. «Vor seiner Karriere kann ich nur den Hut ziehen. Ein herausragender Athlet, menschlich ein gewaltiger Typ. Er war immer unser Teamleader. Ihn werden wir schmerzlich vermissen.»
«Das war für die ganze Welt eine Überraschung», äussert sich Aleksander Aamodt Kilde. «Ich weiss nicht, warum er den Rücktritt erklärt hat. Aber mit seinen Resultaten und seiner erfolgreichen Karriere ist dieser Schritt ok. Wenn man fertig ist, ist man fertig. Wir hoffen, dass er sagt: ‹Nein, es war nur ein Witz!›», so der Norweger.
«Hat mich fast aus dem Sessel gehauen»
«Wir sind alle geschockt», sagt der Franzose Alexis Pinturault gegenüber Eurosport. «Matthias ist doch eigentlich noch sehr jung.»
«Mich hat es fast aus dem Sessel gehauen, ich war völlig überrascht», wird Herbert Mandl, der sportliche Leiter der Österreicher, in einer Medienmitteilung zitiert. «Die Lücke, die er im Team hinterlässt, ist riesengross und wird auch so rasch nicht geschlossen werden.»
Sepp Brunner, der Abfahrtstrainer des ÖSV, sagt: «Ich war sehr überrascht. Er war gestern nach seiner überstandenen Darm-Grippe wieder fit und gut drauf und er meinte, dass er morgen fahren kann. Der Rücktritt ist für uns alle eine brutale Überraschung.» (yap/M.W.P.)