Am Ort seiner grössten Triumphe hält Didier Cuche im Januar 2013 eine ganz besondere Neuigkeit für die Öffentlichkeit bereit. Im Pressezentrum der Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel ergreift der fünffache Streif-Champion mit einem breiten Grinsen das Mikrofon: «Ich darf euch mitteilten, dass ich in Zukunft für den TV-Sender Eurosport als Experte arbeiten werde.»
Zwei Wochen später feiert der Schweizer des Jahres 2011 bei der WM in Schladming seine Premiere beim paneuropäischen Sportsender. Und zwei Jahre später analysiert Cuche mit dem Eurosport-Mikrofon in akzentfreiem Englisch die Goldfahrt seines einstigen Teamkollegen Patrick Küng bei der WM in Beaver Creek.
In diesem Winter hat sich der «Speedier» mit 21 Weltcupsiegen ganz besonders auf die Heim-WM in St. Moritz gefreut. An dem Ort, wo er bei den Titelkämpfen 2003 in der Abfahrt als Vierter eine WM-Medaille nur knapp verpasst hatte, wollte Cuche in wenigen Wochen weltmeisterliche Analysen als TV-Experte abliefern.
Jetzt kommt Tina Maze
Doch jetzt hat Eurosport dem 42-jährigen Familienvater den Stecker gezogen. Unser Nationalheld muss auf dem Experten-Sessel von Eurosport für Sloweniens Skiheilige Tina Maze (33) Platz machen. Eurosport-Sprecher Dominik Mackevicius erklärt gegenüber BLICK: «Didier Cuche ist ein aussergewöhnlicher Botschafter seines Sports und war ein fantastisches Mitglied der Eurosport-Familie. Für die laufende Wintersport-Saison konnten wir jedoch Tina Maze als Aushängeschild unserer Übertragungen gewinnen. Sie wird unsere internationale Berichterstattung nach ihrem bevorstehenden Karriereende anführen.»
Cuche ist enttäuscht
Und dieser Tag ist schon morgen nach ihrem Abschiedsrennen beim Riesen in Maribor. Cuche will sich gegenüber BLICK nicht zu seinem Rausschmiss äussern. Ein langjähriger Wegbegleiter von Didier sagt aber: «Cuche hat mich vor ein paar Wochen über seinen Rauswurf bei Eurosport informiert. Er ist verständlicherweise sehr enttäuscht.»
Stellt sich nur die Frage: Verpflichtet nun eventuell das Schweizer Fernsehen Cuche für die WM?