Spätestens nach dem Wahnsinns-Ritt von Marco Odermatt zur neuen Bestzeit ist der Zielraum in Wengen ein Tollhaus. Dann aber wirds um kurz vor 13 Uhr ganz still.
Der gesundheitlich schon vor dem Rennen angeschlagene Norweger Aleksander Aamodt Kilde (31) geht mit Problemen ins Ziel-S und verliert prompt in der letzten Kurve die Kontrolle über seine Fahrt. Mit voller Wucht fliegt er in die Auffangnetze, wird zurück auf die Piste geschleudert und bleibt schliesslich kurz vor der Ziellinie liegen.
Schon der dritte schwere Sturz des Wochenendes
Es ist ein fürchterlicher Anblick für die Ski-Fans und die Fahrer, die ihren Lauf bereits absolviert haben. Auf dem Schnee sind Blutspuren zu sehen – vermutet werden laut SRF zunächst Schnittverletzungen beim Norweger, der auch im Gesicht geblutet haben soll. Selbst Marco Odermatt muss sich wegen der Szenen mehrmals wegdrehen. Wenig später folgt gemäss ORF dann eine erste Diagnose: Kilde habe sich beim schlimmen Crash einen offenen Unterschenkelbruch zugezogen. Diese Meldung wurde am Sonntag vom norwegischen Verband widerlegt. Kilde hat sich beim Sturz keine Knochenbrüche zugezogen. «Aleksander hat sich die Schulter ausgerenkt und eine Schnittwunde an der Wade. Er hat keine Brüche, aber diverse Prellungen. Er ist in Bern in guten Händen», vermeldet Team-Arzt Marc Jacob Strauss.
Zum dritten Mal an einem sonst so perfekten Ski-Wochenende muss im Berner Oberland der Rettungshelikopter aufgeboten werden. Am Donnerstag hatte sich der Schweizer Marco Kohler (26) nach einem Sturz schwer am Knie verletzt und musste abtransportiert werden. Am Freitag folgte dann ein heftiger Crash des Franzosen Alexis Pinturault (32).
Der Sturz und die Bergung von Kilde sorgen für einen längeren Unterbruch der Lauberhorn-Abfahrt. Erst nach knapp einer halben Stunde wird das Rennen wieder aufgenommen.