Lake Louise im November 2012. Kjetil Jansrud will via BLICK Genesungswünsche an Beat Feuz richten, der wegen einem Knieinfekt in Bern im Spital liegt. Auf ein A4-Papier kritzelt der Norweger in seiner Muttersprache folgende Worte: «Hey Superman Feuz, ich werde gut auf die WeltcupKugeln aufpassen, bis du wieder zurück bist ...»
Nun, Beat Feuz ist gestern endgültig an die Weltspitze zurückgekehrt. Dass ausgerechnet der Mann, der ihm vor zwei Jahren die herzliche Zeitungsbotschaft übermittelt hat, mit dem dritten Sieg in Serie den ganz grossen Coup verhindert, stört den Kugelblitz nicht im Geringsten: «Ich habe in den letzten zweieinhalb Jahren derart unten durch müssen. Niemand hat mir zugetraut, dass ich jemals wieder auf ein Weltcup-Podest fahren kann. Auch bei mir selber hat es Momente gegeben, in denen ich nicht mehr an ein Comeback geglaubt habe. Deshalb ist dieser zweite Rang wie ein Sieg für mich.»
Darum packt Feuz nach dem Überqueren der Ziellinie die gleiche Jubelgeste wie bei seinem Lauberhornsieg 2012 aus: Er legt sich an den Boden und streckt dann die Faust jubelnd zum Himmel. Beat hält fest: «In diesem Moment ist mir noch ein grösserer Stein vom Herzen gefallen als beim Triumph in Wengen. Damals bin ich ja als grosser Favorit ins Rennen gegangen, aber jetzt war ich krasser Aussenseiter. Deshalb stufe ich diesen zweiten Rang von der Leistung her höher ein als meinen Sieg am Lauberhorn.» Beats erster Gratulant ist übrigens Kjetil Jansrud: «Hey Feuz, mir ist ein perfektes Rennen gelungen, trotzdem habe ich dich nur knapp geschlagen. Du bist wirklich ein Superman!»