Das erste aussergewöhnliche «Stelvio»-Kapitel schreibt 1985 ein Schweizer – Pirmin Zurbriggen gewinnt damals knapp drei Wochen nach einer Meniskus-Operation WM-Gold in der Abfahrt und doppelt wenige Tage danach mit Kombi-Gold nach.
Zwanzig Jahre später wird in Bormio erneut eine Weltmeisterschaft ausgetragen. Während die Schweizer keine einzige Medaille gewinnen können, avanciert Bode Miller zum Superstar.
Nach Gold in der Abfahrt und im Super-G verliert er in der Kombi-Abfahrt früh einen Ski. Aber anstatt abzuschwingen, meistert der «Crazy Ami» die steile und vereiste «Stelvio» danach auf einem Ski – inklusive des weiten San-Pietro-Sprungs.
Arg vernebelt sind die Erinnerungen, die Italiens Abfahrts-Altmeister Peter Runggaldier mit Bormio verknüpft. Der Vize-Weltmeister von 1991 war auf der «Stelvio» nie besonders schnell. Bis er vor dem ersten Training im Dezember 1996 einen ungewollten Fusstritt des Österreichers Günther Mader erhielt.
Mader zu BLICK: «Ich habe mich im Startgelände aufgewärmt, in dem ich meine Beine nach vorne und nach hinten schwang. Weil ich nicht gesehen habe, dass Runggaldier hinter mir seine Skischuhschnallen schliessen wollte, habe ich ihn mit den Ski-Schuhen voll im Gesicht getroffen.»
Die finale Pointe dieser Geschichte: Runggaldier fährt nach diesem Schlag ins Gesicht seine einzige Stelvio-Bestzeit. Kurz nach der Zieldurchfahrt muss er aber mit einer schweren Gehirnerschütterung ins Spital gefahren werden.
Die Rennen in Bormio
Donnerstag, 11.45 Uhr: Abfahrt
Freitag, 11.30 / 15.00 Uhr: Super-Kombi