So etwas kennt die langjährige Dominatorin Mikaela Shiffrin nicht. Zum ersten Mal überhaupt hat sie eine Konkurrentin, die ihr regelmässig um die Ohren fährt: Petra Vlhova.
Die zwei Monate jüngere Slowakin – beide sind 24 – gewinnt nach dem Slalom von Zagreb (Kro) auch das Nacht-Spektakel in Flachau (Ö). Es ist ihr 12. Weltcupsieg.
«Ich fühle mich toll, habe viel Selbstvertrauen», sagt Vlhova. Shiffrin bleibt sogar nur der dritte Platz, weil Anna Swenn Larsson (Sd) sie im zweiten Lauf überholt. Platz 3? Das ist sich die 64-fache Weltcupsiegerin nicht gewohnt.
«Vlhova klar die Stärkere»
«Mikaela beginnt zu grübeln», sagt Skilegende Hermann Maier (47) im österreichischen Fernsehen. Der Doppel-Olympiasieger von Nagano (1998) ist begeistert vom Duell der Ski-Königinnen. «Aktuell ist Vlhova klar die Stärkere», findet der «Herminator».
Tatsächlich hat der Kampf Shiffrin gegen Vlhova das Potenzial zum Evergreen. Auf der einen Seite die gross gewachsene, kräftige Slowakin. Auf der anderen die erfolgsverwöhnte Stilistin aus den USA. «Wir wären gute Freundinnen, wenn wir nicht Konkurrentinnen wären», sagt Shiffrin. An diesem Status dürfte sich kaum etwas ändern.
Wendy: «Bin nicht die, die alles locker nimmt»
Während Shiffrin und Vlhova die letzten 25 Slaloms unter sich ausmachten (19 Siege Shiffrin, 6 Vlhova), warten die Schweizerinnen seit 18 Jahren und 159 Rennen auf einen Sieg in dieser Disziplin.
Immerhin: Wendy Holdener wird diesmal Vierte. «Ich habe von oben bis unten gekämpft und war etwas cooler drauf als auch schon. Aber es bleibt dabei: Ich bin nicht die, die alles locker nimmt.» Teamkollegin Michelle Gisin wird Neunte, Aline Danioth kurvt auf Rang 12 und Elena Stoffel auf Platz 18.
Währenddessen kämpft Mélanie Meillard weiter um den Anschluss. Nach zwei Kreuzband-Operationen und fast 700 Tagen Rennpause holt sie auch im dritten Rennen nach ihrem Comeback keine Weltcup-Punkte.