Kitzbühel, am Dienstag kurz vor 13 Uhr. Der fünffache Junioren-Weltmeister Marco Odermatt (21) fühlt sich erstmals so richtig erwachsen: «Ich habe meine erste Trainingsfahrt auf der Streif überstanden. Ich habe jetzt das Gefühl, dass mein Bart sehr viel stärker spriesst als vor dem Start...»
Dass er auf die Bestzeit des Österreichers Matthias Mayer 5,77 Sekunden einbüsst, stört den Nidwaldner nicht: «Ich wollte bei meiner Premiere auf der schwierigsten Abfahrt der Welt eine sichere Fahrt ins Ziel bringen. Das ist mir geglückt.»
«Bin mit schlechtem Gefühl gestartet»
Kurz vor dem Start wirkte der Blondschopf aber verunsichert: «Ich hätte bei meiner Startvorbereitung nicht dem Kanadier Benjamin Thomsen zuschauen sollen, wie er in die Mausefalle sticht. Das hat so heftig ausgesehen, dass ich mit einem schlechten Gefühl gestartet bin.»
Doch wie heftig war in diesem Moment das Leiden der Eltern? Marcos Papa Walti sagt zu BLICK: «Natürlich hat man auch als Eltern den nötigen Respekt vor solch schwierigen Pisten, aber man sollte meines Erachtens keine Angst haben. Wir haben vollstes Vertrauen in Marco und das Swiss-Ski-Trainerteam.»
Feuz klagt über Präparation
Dafür drohen einige Rennfahrer das Vertrauen in die Kitzbüheler Pistenarbeiter zu verlieren. Weltmeister Beat Feuz sagt nach seinem 11. Rang: «Die Präparation ist am Limit. Obwohl hier viel Schnee liegt, ist es unruhig und eisig.»
Mauro Caviezel klingt ähnlich: «Wenn im Weltcup jede Piste so wie hier präpariert wäre, könnte ich nicht mehr viele Rennen fahren.»
Niels Hintermann setzt den kritischen Schlusspunkt: «Ich finde es nicht okay, dass unsere gesunden Körper aufs Spiel gesetzt werden, nur weil hier fünfzigtausend Leute zuschauen.»