Welch ein Jammer! Charlotte Chable und Michelle Gisin haben im Slalom in Santa Caterina (It) Top-Resultate vor Augen, doch beide müssen ihre Hoffnungen am Schluss begraben. Chable stürmt im 1. Lauf mit Nummer 28 sensationell auf Rang zwei. Pech verfolgt sie im 2. Lauf: Sie kommt drei Tore vor dem Ziel zu Fall, rappelt sich aber nochmals auf und schafft es als 27. ins Klassement. Im Auslauf bricht sie aber zusammen und schreit sich den Frust von der Seele.
Ganz bitter: Chable hätte mit Sicherheit ihr bestes Weltcup-Ergebnis erzielt. Der erste Podestplatz lag zum Greifen nah. Die frühere Eisprinzessin zeigt, dass sie das Zeug zur Ski-Königin hat. Vor dem Final darf gar vom ersten Schweizer Sieg einer Slalomfahrerin seit Marlies Oester (2002 in Berchtesgaden) geträumt werden.
Stattdessen muss «Charly» die vierte Enttäuschung in Serie verkraften. Seit Rang 9 in Aspen von Ende November steckt sie resultatmässig im Tief. Die nächste Chance kommt aber bald: nächsten Dienstag im Nachtslalom von Flachau (Ö).
Michelle Gisin, Vierte nach dem 1. Lauf, fädelt ein. Nix wird auch mit «Wendy Hol den er sten Sieg». Wendy kommt gar nicht in Schwung, verbessert sich aber im 2. Lauf auf Platz 6. Trotzdem ist sie unzufrieden: «Ohne Fehler wäre viel mehr möglich gewesen.» Chiara Gmür aus Murg am Walensee holt als 20. erstmals Punkte.
Triumph einer Nervösen
Kein Kraut gewachsen ist gegen Nina Löseth. Sie feiert im Ersatzrennen für Zagreb mit mehr als einer Sekunde Vorsprung den ersten Weltcup-Sieg. Letztmals hatte 2002 mit Andrine Flemmen eine Norwegerin im Weltcup gewonnen.
Dabei war Löseth nervös gewesen, weil sie vor einer Woche in Lienz schon beim zweiten Tor eingefädelt hatte. Auf dem Weg zur Sieg-Premiere musste sie einige Rückschläge einstecken. Sie hat sich durchgebissen – im Gegensatz zu ihren Schwestern Mona und Lene, die früh aufgehört haben.