Über die Abschaffung von Kombinations-Rennen im Weltcup wird bei der FIS schon seit Jahren diskutiert. Nun soll dieser Disziplin mit einer Modus-Änderung neues Leben eingehaucht werden. Damit die Speed-Spezialisten gegenüber den Technikern aufgrund von miesen Pisten-Bedingungen nicht noch mehr im Nachteil sind, mussten in Bormio die Schnellsten nach dem Super-G nicht am Schluss, sondern zu Beginn des Slaloms starten.
In den Augen von ORF-Kommentator Hans Knauss ist aber auch dieser Versuch total in die Hose gegangen. «Das war das langweiligste Skirennen, das ich je gesehen habe», stöhnt der Kitzbühelsieger von 1999 und setzt nach: «Während sich die ganze Welt immer mehr in Richtung Spezialisierung entwickelt, versuchen einige FIS-Funktionäre krampfhaft an diesem komplett veralteten Kombinations-Format festzuhalten. Aber es gibt nun einmal zu wenige Skirennfahrer, die Speed und Technik auf höchstem Niveau kombinieren können. Deshalb sollte die Kombi ersatzlos gestrichen werden, zumal der Rennkalender sowieso übervoll ist.»
Berthod gefällt die Kombi
SRF-Experte Marc Berthod sieht das anders: «Mir hat die Bormio-Kombi nicht schlecht gefallen. Allzu lang hat die Spannung zwar tatsächlich nicht gehalten, als Alexis Pinturault mit der 11 das Slalom-Ziel erreicht hat, war das Rennen entschieden. Aber der Norweger Alexander Aamodt Kilde hat mit seinem zweiten Rang eindrücklich bewiesen, dass auch Speed-Spezialisten in diesem Format eine gute Chance haben. Dominik Paris war bis zu seinem Einfädler übrigens im Slalom ebenfalls sehr gut unterwegs.»