Die Schweizer Abfahrer haben am Montag in Lake Louise (Kanada) ihre Zimmer im noblen Château Hotel bezogen. Cheftrainer Tom Stauffer wurde nach dem Einchecken von den Journalisten immer wieder auf einen Mann angesprochen, der die Reise nach Kanada gar nicht antreten konnte – Carlo Janka (31).
BLICK hat vor zwei Wochen aufgedeckt, dass der Iceman wenige Wochen nach der Diagnose Kreuzbandriss im Training mit seinem Konditions-Coach Michi Bont täglich Fortschritte erzielt.
Seit dieser Story hält sich im Ski-Zirkus hartnäckig das Gerücht, dass Janka bereits im Januar sein Comeback geben kann! Wie denkt Tom Stauffer über diese Spekulationen?
«Für mich ist in diesem Fall alles offen. Carlo macht derzeit eine Therapie gepaart mit einem leichten Training, bei dem alles sehr gut funktioniert. Ich bin selber erstaunt, wie gut es ihm so kurz nach dieser schweren Verletzung geht», sagt Stauffer.
Coach Roten ist aber noch skeptisch
In den Worten von Jankas Individual-Trainer Jörg Roten ist dagegen eine ordentliche Portion Skepsis verpackt: «Auch ich finde es grandios, wie Carlo nach diesem Rückschlag ohne Operation weiterkämpft. Aber wenn ich an die Belastungen denke, die auf sein lädiertes Knie bei Abfahrten wie in Wengen oder in Kitzbühel zukommen würde, fällt mir der Glaube an ein Top-Resultat schwer. Und ein Carlo Janka geht ja nicht an den Start, um 15. zu werden.»
Wie auch immer: Janka wird voraussichtlich im Dezember einen ersten Belastungstest auf den Ski absolvieren. Für den letztjährigen Lauberhorn-Kombi-Sieger Niels Hintermann dürfte die Saison dagegen vorbei sein.
Der Zustand der lädierten Schulter des Zürchers hat sich in den letzten Therapien kaum verbessert.