Als Aline Danioth Anfang Dezember die Nachricht erhielt, dass sie positiv auf Corona getestet worden sei, war ihr klar: «Peking ist für mich gelaufen, der Fall hat sich erledigt.» Und heute? Da spricht laut Blick-Informationen viel dafür, dass Urnerin aus Andermatt doch nach China reisen wird!
Das erstaunt auf den ersten Blick, denn: Im Selektionskonzept von Swiss Olympic sieht mindestens eine Top-7 oder zwei Top-15-Klassierungen im Weltcup vor. Danioth ist weit davon entfernt, in Lienz war sie 25. und in Schladming 22. Und da keine Slaloms mehr anstehen, kann sie sich auch nicht verbessern. Warum dürfte sie bei Olympia also trotzdem dabei sein?
Drei Gründe, die für Danioth sprechen
Erstens: Swiss Ski stehen sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen 11 Plätze zur Verfügung. Während es bei den Männern enger zu und hergeht, hat Frauen-Cheftrainer Beat Tschuor erst sieben Athletinnen, welche die Richtlinien ganz erfüllt haben. Im Slalom sind dies: Wendy Holdener, Michelle Gisin und Camille Rast gesetzt. Es hätte noch Platz für Danioth.
Zweitens: Neben den geforderten Klassierungen gibt es auch das Kriterium «Potenzialbeurteilung». Dieses ist vor allem für Nachwuchsathletinnen reserviert. Danioth gehört – obwohl sie schon oft schwer verletzt war – dazu. Tschuor: «Olympia ist nicht vergleichbar mit einem Weltcuprennen. Wenn eine junge Athletin diese Erfahrung machen kann, hilft uns das für die Zukunft.» Kommt dazu: Danioth bewies zuletzt mit einem Europacup-Sieg in Meiringen-Hasliberg, dass sie gut drauf ist.
Drittens: Gut möglich, dass es in Peking Corona-Fälle geben wird. Swiss Ski will dafür gewappnet sein und sein Kontingent ausschöpfen.