Olympia-Hauptprobe
Goggia versaut Vonn-Party

Lindsey Vonn (32) sieht in Jeongseon (Südkorea) wie die sichere Siegerin aus. Bis Sofia Goggia (24) kommt! Drei Schweizerinnen überzeugen.
Publiziert: 04.03.2017 um 05:27 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:46 Uhr
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Es reichte nicht ganz: Lindsey Vonn wird vom obersten Treppchen verdrängt.
Foto: KEY
Mathias Germann

Zweimal Bestzeit in den Trainings. Und auch im Rennen lächelt Lindsey Vonn (32) glücklich in der Leaderbox. Doch dann der Schock! Mit der Startnummer 5 schnappt die impulsive Italienerin Sofia Goggia (24) dem US-Star den Sieg weg. Vonn reagiert mit säuerlicher Miene.

«Du hättest ja nicht mich schlagen müssen», sagt sie zur euphorisierten Goggia. Der Hintergrund: Die Flachland-Frau aus Bergamo hat in ihrer Karriere 9 Podestplätze (alle in dieser Saison) geholt, aber noch nie einen Sieg. Bis jetzt! Goggia: «Ich bin überglücklich. Aber ich brauche noch eine Weile, um das zu realisieren.»

Damit bleibt Vonn bei 77 Weltcupsiegen, auf Rekordhalter Ingemar Stenmark (86) fehlen ihr also weiterhin 9 Erfolge. «Ich hatte leider einige Fehler drin. Aber die Strecke taugt mir. Ich weiss, was ich bei den Olympischen Spielen zu tun habe.» Und Goggia? Sie wahrt sich neben dem Premieren-Sieg noch die (theoretische) Chance auf die kleine Abfahrts-Kristallkugel, da Ilka Stuhec (Slo) «nur» Dritte wird.

Die Schweizerinnen metzgen sich bei der Olympia-Hauptprobe überraschend gut. Jasmine Flury (23) rast als Siebtschnellste über die Ziellinie. So gut war die Davoserin im Weltcup noch nie. Allerdings kann sie lange Zeit nicht jubeln. Warum? Weil die Zeitmessung streikt! Für 25 Minuten (!) muss das Rennen unterbrochen werden. «Eine komische Situation. Ich wollte wissen, was ich für eine Zeit hatte. Doch die Uhr stoppte einfach nicht! Letztlich bin ich aber zurfrieden», so Flury.

Auch Corinne Suter (22) ist auf der schnellen, gleichmässig mit schnellen Kurven durchsetzten Olympia-Piste 100 Kilometer östlich von Seoul stark unterwegs. Am Ende schaut Platz 9 heraus – ihr bestes Resultat sei drei Monaten.

71 Hundertstel schneller als Goggia ist Michelle Gisin (23) – allerdings nur bis zur zweiten Zwischenzeit. Dennoch: Rang 12 im Ziel ist für die Slalom-Spezialistin in ihrer erst vierten Weltcup-Abfahrt ein tolles Ergebnis. «Aber es hätte mehr sein können! Ich habe gemischte Gefühle. Einerseits ärgere ich mich, da mehr möglich gewesen wäre. Auf der anderen Seite nehme ich diese Punkte gerne mit.»

Premieren-Sieg (Goggia), Frust-Erlebnis (Vonn), Zeitmess-Chaos und drei gute Schweizerinnen: Die Olympia-Hauptprobe ist alles andere als langweilig!

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