Im Ski-Zirkus geht die Angst um: Ausgerechnet die Königsdisziplin Abfahrt könnte schon bald aus dem Olympia-Programm gestrichen werden.
Gemäss Fis-Präsident Gian-Franco Kasper sollen die schlechten TV-Einschaltquoten und Kostengründe das IOC zu solchen Überlegungen bewegt haben. Denn: Während sich beim Slalom rund 40 Nationen für die TV-Rechte interessieren, sind es für die Abfahrt nur etwa zehn.
Hinzu kommt an den Winterspielen in Peking 2022 ein organisatorisches Problem: «In China ist die für eine Abfahrt verlangte Höhendifferenz nicht gegeben, das ist eine blöde Geschichte», sagt Österreichs Ski-Boss Peter Schröcksnadel zur «APA».
Damit die Abfahrt nicht den olympischen Tod stirbt, müssen neue Ideen her. Schröcksnadel will beim Startmodus den Hebel ansetzen. «Wenn man weiss, dass ab 16 die Guten starten, schaltet man bei erst bei 12 ein und bei 25 wieder ab», erklärt er das Dilemma der rückläufigen TV-Einschaltquoten.
«Die Idee ist nun, im letzten Training eine Quali zu fahren», erklärt der 74-Jährige. Die ersten Sieben der Weltrangliste sollen dann in der Reihenfolge des Trainingsresultats ihren Startnummer wählen, alle übrigen Positionen werden ausgelost. Die Fans sollen so länger an den Fernsehschirm gebunden werden.
Müssen Küng und Co. bald wie die Formel 1 ein Qualifying fahren? Die Fahrer stehen solchen Innovationen durchaus positiv gegenüber, wie erste Gespräche mit Athleten-Vertretern gezeigt haben sollen. (cmü)