Der ÖSV und sein Skistar Anna Fenninger (wird heute 26) gehen auch nächste Skisaison gemeinsame Wege. Die beiden Parteien haben sich nach einem wochenlangen Sponsoren-Knatsch um die Zukunft geeinigt.
Wie ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel an einer Pressekonferenz am Donnerstag erklärt, wird der Verband nicht mehr mit Fenninger-Manager Klaus Kärcher kommunizieren.
Er schiesst gegen ihn und sagt: «Der Manager von Anna hat sie schlecht beraten. Ich will mit ihm nichts mehr zu tun haben.»
Schröcksnadel hat sich am Mittwoch mit Fenninger getroffen und den Knatsch bereinigt. Sie habe sich entschuldigt, dass sie ihn einen Lügner genannt habe.
Zum Treffen zwischen den Beiden kam es auf Vermittlung von Ex-ÖSV-Star Rainer Salzgeber, der jetzt bei Head arbeitet.
«Der Verband hat kein Interesse, so starke Leute zu verlieren. Aber grosses Interesse, dass unsere Regeln eingehalten werden. Ich habe das Anna erklärt und sie hat es verstanden», so Schröcksnadel.
Der ÖSV wusste von Fenningers Mercedes-Werbung
Auslöser für den weiteren Wirbel war die jüngste Werbekampagne von Fenninger mit ihrem Privat-Sponsor und Auto-Hersteller Mercedes. Denn offizieller Autosponsor des Verbandes ist Audi.
Wie das «Wirtschaftsblatt» am Donnerstag berichtet, soll aber die Kampagne mit dem ÖSV besprochen gewesen sein. Doch der Verband habe offenbar das Sitzungsprotokoll nachträglich abgeändert.
In der Kopie von Fenningers Seite stehe der entscheidende Satz: «Dem Verband wird mitgeteilt, dass (....) mit Audi ein unüberwindbarer Vertrauensverlust eingetreten ist und AF künftig mit MBÖ (Mercedes-Benz Österreich) zusammenarbeiten wird. Im Rahmen dieser Kooperation zugunsten der sozialen Projekte von AF werden auch Anzeigenkampagnen geschaltet.»
Gemäss «Wirtschaftsblatt» befindet sich im ÖSV-Protokoll aber der Zusatz: «Das entspricht nicht dem Gesprächsinhalt. Vom Verband wird auf die bestehenden Reglements und das entsprechende Offizialisierungserfordernis hingewiesen.» Diese Sätze sollen laut Textverarbeitungsprogramm erst im Anschluss vom ÖSV in das Protokoll reingeschrieben worden sein.
Das bestätigt ÖSV-Generalsekretär Leistner an der PK. «Die Protokolle von Kärcher waren inhaltlich nicht richtig. Ich habe das nur richtig gestellt», sagt er.
Zuspruch für Anna von Shiffrin
Moralische Unterstützung im Zwist mit dem ÖSV erhielt Fenninger von US-Star Mikaela Shiffrin. Eineinhalb Stunden vor der ÖSV-Pressekonferenz schreibt die 20-Jährige auf Facebook ein öffentliches Statement.
Shiffrin erklärt: «Ich habe dich seit Jahren für dein Skifahren bewundert, aber mit der jüngsten Entwicklung muss ich sagen, dass ich dich ebenso für deine Stärke bewundere, die du in diesen schwierigen Zeiten zeigst – während du für deine Rechte und für alle Skifahrer kämpfst. Du bist eine tolle Athletin und ein Vorbild. Jede Sportart braucht Athleten wie dich, um die junge Generation zu inspirieren. Ich bewundere deinen Mut und hoffe, du kannst diese unglückliche Situation überstehen und hoffe, es gibt für alle eine gute Lösung.» (rib)