Ski-Nation Österreich schlägt zurück!
«Wir Schweizer sind das eine oder andere Jahr später dran»

Hochmut kommt vor dem Fall! Während die Schweiz im Weltcup klar die Nummer 1 ist, sieht es im Nachwuchs düsterer aus.
Publiziert: 10.03.2020 um 09:31 Uhr
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Aktualisiert: 10.03.2020 um 15:04 Uhr
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Im Weltcup ist die Schweiz momentan das Mass aller Dinge.
Foto: freshfocus
Mathias Germann

Schweiz oder Österreich – wer ist stärker? In den letzten 30 Jahren lautete die Antwort immer: Österreich. Zumindest wenn man das Nationenklassement als Massstab nahm. Doch jetzt hat der Wind gedreht. Die Schweiz liegt mit über 1038 Punkten voraus und wird den Länderkampf gewinnen.

Österreich haushoch überlegen

Doch aufgepasst: Wer nun meint, dass dies einer Trendwende gleichkommt, liegt falsch. Und zwar nicht nur, weil die Austria-Armada in dieser Saison von der Verletzungshexe geplagt wurde. Nein, auch im Nachwuchs gibt es Anzeichen, wonach sich Swiss Ski künftig warm anziehen muss. Im Nationenklassement des Europacups liegt die Schweiz hinter Österreich (8331 Punkte) und Italien (6866) nur auf Rang 3 (6802).

«Klar wären wir auch da gerne die Nummer 1. Aber wir können nicht zaubern. Vor allem wenn sich jemand verletzt, haben wir oft keinen gleichwertigen Ersatz», sagt Hans Flatscher. Der Schweizer Nachwuchs-Chef ist momentan an der Junioren-WM in Narvik (No), wo Athleten zwischen 15 und 21 Jahren mittun. Und Flatscher muss konstatieren: Rot-Weiss-Rot dominiert das Ranking mit 9 Medaillen (4 Mal Gold) in 5 Rennen deutlich. Die Schweiz gewann dagegen zwei Medaillen – Alexis Monney (20) holte Gold in der Abfahrt und Yannick Chabloz (20) Bronze im Super-G.

«Ob das vernünftig ist, sei dahingestellt»

Als ehemaligen Frauen-Cheftrainer schmerzt es Flatscher besonders, dass die jungen Schweizerinnen an der Junioren-WM bislang unter ferner liefen mitfahren. So sorgte Janine Schmitt (19) in der Abfahrt als Sechste noch für das beste Schweizer Resultat. «Von unseren Damen, die hier sind, hat keine im Europacup einen Podestplatz geholt. Sie gehören also definitiv nicht zu den Favoritinnen», so Flatscher.

Warum das so ist? Einerseits fehlen verletzte Top-Talente wie Selina Egloff (18) schmerzlich. Doch es steckt mehr dahinter. «Es gibt im Nachwuchs oft Wellenbewegungen bei den Leistungen», so Flatscher, «und wir Schweizer sind fast immer das eine oder andere Jahr später dran. Dies, weil die Priorität zu Beginn eher auf Ausbildung und Schule liegt. Andere setzen früher voll auf die Karte Ski. Ob das vernünftig ist, sei dahingestellt.»

Fakt bleibt trotzdem: Im Europacup (hier gibt es keine Alterslimite) ist Rahel Kopp als Fünfte die beste Schweizerin in der Gesamtwertung. Sie ist schon 25-jährig. Und bei den Männern? Da ist Ralph Weber (26) auf Platz 13 der vorderste Eidgenosse. Das Fazit? Die Schweiz darf sich auf dem Ski-Thron im Weltcup auf keinen Fall ausruhen.

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