Hier holt Kriechmayr mit Stemmbögli den Lauberhorn-Sieg
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Ösi-Star wehrt sich
Jetzt spricht Buhmann Kriechmayr

Vincent Kriechmayr spricht in Kitzbühel erstmals über die Anfeindungen, die er nach seinem Abfahrtssieg in Wengen in Kauf nehmen musste.
Publiziert: 19.01.2022 um 16:56 Uhr
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Aktualisiert: 20.01.2022 um 07:32 Uhr
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Vincent Kriechmayr litt unter den Anfeindungen in Wengen. Für ihn gibt es aber viel grössere Skandale in der Ski-Geschichte.
Foto: keystone-sda.ch
Marcel W. Perren (Text) und Sven Thomann (Fotos) aus Kitzbühel

Eigentlich hat Vincent Kriechmayr ja ein gewisses Faible für die Schweiz. Er versteht sich ausgezeichnet mit seinem Head-Markenkollegen Beat Feuz. Und als Eishockey-Fan verfolgt der amtierende Abfahrts- und Super-G-Weltmeister auch die Eisgenossen in der NHL ganz genau.

Deshalb will er sich nach dem ersten Training am Hahnenkamm mit dem Blick-Reporter als Erstes über den Appenzeller in Diensten der San Jose Sharks unterhalten. «Was sagsts zum Timo Meier?! Ich habe mir seine fünf Tore gegen Los Angeles angeschaut und bin total begeistert!»

Sondergenehmigung der FIS

Aber dann spricht der 30-jährige «Bauern-Buab» über die weniger schönen Erfahrungen, die er letzte Woche im Berner Oberland gemacht hat. Weil er nach seiner Corona-Erkrankung erst nach den beiden Trainings in Wengen ankam und deshalb nur dank einer Sondergenehmigung der FIS die Abfahrten bestreiten durfte, erntete Kriechmayr vom Publikum Buhrufe und Pfiffe.

«Das hat mich natürlich gewurmt. Schliesslich habe ja nicht ich entschieden, dass ich fahren darf. Der Verband hat die Anfrage gestellt, die Jury hat Erlaubnis erteilt. Jeder andere Rennfahrer wäre danach in meiner Situation auch an den Start gegangen.»

Und noch etwas: «Als ich in der verkürzten Lauberhorn-Abfahrt Zwölfter wurde, hat kein Mensch mehr von mir geredet. Aber nach meinem Sieg war meine Starterlaubnis plötzlich wieder der ganz grosse Skandal.»

«Schlimme Sicherheitslücken in Ski-Historie»

Viel härter als die Anfeindungen aus dem Publikum haben Kriechmayr aber einige Reaktionen der Schweizer Team- und Verbandsführung getroffen: «Meine Starterlaubnis wurde als einer der grössten Sauereien in der Weltcup-Geschichte bezeichnet. Das finde ich schon sehr heftig, wenn ich in Betracht ziehe, welch schlimme Sicherheitslücken es in der Ski-Historie gegeben hat.»

Der «Vinc» denkt auch in diesem Zusammenhang an einen Schweizer: «2001 ist Silvano Beltrametti in Val-d’Isère auf dem Sprung zu einer absoluten Mega-Karriere mit einer Querschnittlähmung im Rollstuhl gelandet, weil ihn das Fangnetz nicht vor dem Aufschlag im Wald abhalten konnte. Zwanzig Jahre später landet die Nicole Schmidhofer in Val-d’Isère wieder im Wald. Das ist für mich eine echte Sauerei. Deshalb ärgert es mich, dass mangelnde Sicherheit die geringere Sauerei sein soll, als meine Starterlaubnis am Lauberhorn.»

Mit diesen Worten will Kriechmayr die Geschehnisse in Wengen abhaken. Nun richtet sich sein Fokus voll und ganz auf das Heimspiel in Kitzbühel. Sicher ist: Pfiffe wird Vincent hier garantiert keine ernten.

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