Mit einer Lindsey Vonn in Topform kann auf der Abfahrtsstrecke keine Frau mithalten. So will sich die 33-jährige US-Amerikanerin im nächsten Jahr als erste Frau bei den Herren beweisen – beim Heimrennen in Lake Louise.
Ganz zum Unmut der österreichischen Ski-Cracks! «Wenn sie in Lake Louise startet, macht sich der FIS-Weltcup ein bisschen zum Kasperltheater», sagt beispielsweise Hannes Reichelt der Krone-Zeitung. Der Super-G-Weltmeister von 2015 doppelt nach: «Dann kannst du den Damensport gleich abschaffen.»
Ähnlich klare Worte findet Reichelts ÖSV-Kollegin Stephanie Venier: «Herren sind Herren, Damen Damen. Ich darf auch nicht, wenn ein Fußballspiel bei den Herren ist, als Dame bei den Bayern mitspielen», meint die aktuelle Abfahrts-Vizeweltmeisterin.
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Den krönenden Abschluss macht Anna Veith. Die mit Lara Gut befreundete Super-G-Olympiasiegerin von 2014 will wissen, was hinter Vonns Plänen steckt: «Sie will gesehen werden.»
Die Amerikanerin könne bei jeder Männer-Abfahrt als Vorläuferin runterfahren und sich so mit Feuz, Paris und Co. messen. Dies verbiete ihr keiner – und doch tue sie es nicht, so Veith.
Reichelt stützt diese Aussagen und meint: «Wenn sie einen wirklichen Vergleich will, soll sie in Bormio, in Wengen, Gröden oder Kitzbühel starten».
Vonn scheinen die harschen Sätze nicht zu stören – ihren Antrag auf eine Starterlaubnis in Lake Louise hat sie bislang nicht zurückgezogen. Die FIS will bis Mai 2018 eine Entscheidung fällen. (dad)