Während die Schweiz über Gold-Odermatt jubelt, sitzt die Enttäuschung im österreichischen Lager tief.
Einer ist nach dem Riesenslalom komplett bedient: Manuel Feller (29). Der Slalom- und Riesenslalom-Zweite von Adelboden hat sich berechtigte Hoffnungen auf eine Medaille in Peking gemacht. Doch statt Riesen-Edelmetall gabs für ihn Riesen-Frust.
Dass die Verantwortlichen das Programm trotz zeitweise extremem Schneefall durchboxen, kann Feller nicht nachvollziehen. «Der erste Durchgang war eigentlich schon komplett verantwortungslos. Dann fünf Stunden Pause machen und warten, bis es fast wieder dunkel ist.» Der Entscheid der Organisatoren sei «so weit weg von verantwortungsvoll», motzt der Österreicher weiter.
Feller über Odermatt: «Das wäre sonst ja eine Schande gewesen»
Nach dem 1. Lauf lag er noch auf Rang 7, eine Medaille absolut im Bereich des Möglichen. Doch schon da ist Feller stinksauer: Es sei grenzwertig und die Fahrt ein absoluter Blindflug. Dann kommts noch dicker: Im 2. Lauf wird Feller die Strecke zum Verhängnis, scheidet im Mittelabschnitt aus. «Ich weiss nicht, was sie in der Zeit zwischen den beiden Durchgängen gemacht haben. Im Hang waren so hohe Schneehügel neben den Toren, dass ich nach meinem Ausfall nicht einmal neben den Toren runterfahren konnte, sondern durch den Lauf rutschen musste.»
Immerhin: An die Adresse von Olympiasieger Marco Odermatt hat Feller dann doch noch versöhnliche Worte. Im ORF-Interview sagt er zum Triumph des Schweizers: «Gott sei dank hat der beste Riesenslalom-Fahrer der Saison gewonnen. Das wäre sonst ja eine Schande gewesen.» (cat)