Peter Schröcksnadel investiert mit seiner gleichnamigen Gruppe 12 Millionen in die Saastal Bergbahnen. Für diese bedeutet das Geld die Sanierung.
Foto: KEY

Ösi-Boss kontert Swiss-Ski-Präsi Lehmann
«Das ist doch Schwachsinn»

Trotz klarem Rückstand glaubt Ösi-Boss Peter Schröcksnadel (78) noch an die Wende im Nationencup. Und kontert eine Aussage von Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann (50).
Publiziert: 27.02.2020 um 09:35 Uhr
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Peter Schröcksnadel glaubt noch immer daran, dass Österreich den Nationencup gewinnt.
Foto: Sven Thomann

Seit der Saison 1989/90 haben die Österreicher den Nationencup 30 Mal hintereinander gewonnen. Jetzt könnte diese eindrückliche Serie reissen. 23 Rennen bevor die Skis für ein paar Wochen zur Seite gestellt werden, liegen sie 918 Punkte hinter der Schweiz. Trotzdem hat ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel die Hoffnung auf die grosse Wende in den letzten Rennen noch nicht aufgegeben. «Ich weiss schon, dass es langsam eng wird», sagt er im Interview mit der Tageszeitung «Österreich». «Wenn wir das verlieren, dann geht die Welt auch nicht unter. Bayern München war auch schon einmal Zweiter in Deutschland.»

«Ich will keine Ausreden suchen, aber ...»

Dennoch würde es die Österreicher wohl wurmen, wenn sie diesen prestigeträchtigen Titel ausgerechnet an die Schweiz verlieren würden. Zumal es gar sein könnte, dass es in diesem Winter auch keinen Sieg in einer Disziplinenwertung gibt. Ein Winter ohne eine einzige Kugel? Das gab es in Österreich letztmals vor 25 Jahren.

Swiss Ski hat dank Loïc Meillard im Parallel-Wettbewerb und Corinne Suter in der Abfahrt bereits zwei kleine Kugeln auf sicher. Ein Triumph im Nationencup würde zudem viel Geld in die Kassen spülen. Deshalb glaubt Präsident Urs Lehmann gemäss «Österreich», dass dies der Startschuss für eine jahrelange Dominanz der Schweiz sein könnte. «Das ist doch Schwachsinn», lautet Schröcksnadels Kommentar dazu. «Wir haben schon 17 Verletzte. Allein Hannes Reichelt hätte locker 500 Punkte geholt. Ich will keine Ausreden suchen, aber unser Potenzial liegt im Krankenhaus.» Das klang auch schon anders vom 78-Jährigen. Vor wenigen Wochen noch gab er die Schuld seinen Frauen.

Eine Sonderprämie als Extramotivation schlägt der Ösi-Boss dennoch aus. Das bräuchten seine Leute nicht, die seien motiviert bis in die Haarspitzen, meint er gegenüber «Österreich». Aber: «Thomas Dressen hat gefragt, ob ich ihn einlade, weil er in Saalbach vor den Schweizern gewonnen hat. Ja, das mach ich!» Der Deutsche hatte Mitte Februar verhindert, dass es einen Schweizer Vierfachsieg gab.

Nicht alle Schweizer interessiert der Nationencup

Während sich Schröcksnadel als ÖSV-Präsident gezwungenermassen mit dem Thema Sieg im Nationencup auseinandersetzen muss, gibt es bei den Schweizern Athleten, die sich nicht dafür interessieren.

Carlo Janka (33) meint etwa, es werde ein Riesentamtam gemacht, dabei sei das für die Rennfahrer selber gar nicht so massgebend. Und auch Slalom-Held Daniel Yule (27) bläst ins gleiche Horn. Für ihn ist die Slalom-Kugel wichtiger. Ganz anders sieht das Wendy Holdener (26). Sie möchte bei einem Schweizer Triumph im Nationencup beim Saisonfinal in Cortina d'Ampezzo gemeinsam mit den Männern eine grosse Party feiern.

Fünf Rennen am Wochenende

Ein nächster Schritt in Richtung diese können die Schweizerinnen und Schweizer am kommenden Wochenende machen. Dann gibts für die Frauen einen Super-G und eine Kombination in La Thuile (It) und die Männer bestreiten in Hinterstoder (Ö) eine Kombination, einen Super-G und einen Riesenslalom. (bir)

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