Wechsel auf den Trainer-Position sorgen im Ski-Sport normalerweise nicht für grosse Schlagzeilen. Das ist diesmal anders! Mit Reto Nydegger (44) wechselt der Baumeister der Super-Elche aus Norwegen in die Schweiz. Er ersetzt bei Swiss Ski den zurückgetretenen Speed-Chef Andy Evers, der seinerseits Abfahrtstrainer in Deutschland wird.
Nydegger kehrt mit einem prall gefüllten Palmarès in die Schweiz zurück. In den letzten vier Jahren feierte er mit Aksel Svindal, Kjetil Jansrud und Aleksander Aamodt Kilde grosse Erfolge. Konkret: 24 Weltcup-Siege, je drei Olympia- und WM-Medaillen sowie drei kleine Weltcup-Kugeln. «Er ist unsere absolute Wunschlösung», so Alpinchef Stéphane Cattin über den Berner Oberländer.
«Die Aufgabe bei Swiss Ski reizt mich sehr»
Wir erinnern uns: Nydegger verliess 2013 Swiss Ski, weil man ihm damals mit Rudi Huber, Walter Hlebayna und Walter Hubmann drei Österreicher vor die Nase gesetzt hatte. Jetzt ist er zurück. «Der Abschied aus Norwegen fiel mir nicht leicht, dieses Team war für mich wie eine Familie. Aber die Aufgabe bei Swiss Ski reizt mich sehr.»
Gleichzeitig stellt sich die Frage: Ist Nydegger der Mann, der Carlo Janka wieder in die Spur bringt? Immerhin hatte der Obersaxer (32) bei der missglückten WM in Are (Sd) im Februar die fehlende Stimmung im Team («sie ist wie tot!») beklagt.
Einen Einpeitscher meinte er dabei nicht zwingend. Das ist der ruhige, besonnene Nydegger wohl auch nicht. Janka damals: «Die Norweger haben eine Riesen-Stimmung. Aber wir haben leider nicht den Zusammenhalt, den es braucht, um als Team erfolgreich zu sein.»
Der von Janka indirekt gelobte Nydegger ist nun ab sofort wieder da. Männer-Chef Tom Stauffer: «Reto strahlt eine gewisse Gelassenheit aus. Ich bin überzeugt, dass wir sehr gut zusammenarbeiten werden.»