Sie hat sich gefreut wie ein kleines Kind auf die Weltmeisterschaften in Beaver Creek. Die erste Enttäuschung gabs im Super-G: bloss Platz 7 statt Gold.
Lara hadert nicht, sie weiss, dass sie einfach schlecht gefahren ist. Zudem sind ihre Ski bei den weichen Bedingungen chancenlos gegen die Raketen von Tina Maze und Anna Fenninger.
Immerhin Bronze holt sie sich in der Abfahrt. Doch sie nervt sich: «Ich bin enttäuscht, weil ich einen dummen Fehler machte.»
Er kostet sie die ersehnte Gold-Medaille. Sie ist angefressen, selbst am Abend bei der Medaillen-Feier kann sie sich nicht wirklich freuen.
Sie ist noch immer in dieser Stimmung, als sie gefragt wird, wie sie die WM in Beaver Creek erlebe im Vergleich zu den Rennen in Europa. Da betont sie zwar ihre Liebe zur Strecke, holt dann aber zum Rundumschlag aus: «Alle wollen perfekt organisiert sein, für alles gibt es einen Plan. Aber letztlich haben alle einen anderen Plan.»
Die Konsequenz? «Wir warten dauernd – auf die Startnummern, auf den Rücktransport. Nichts funktioniert. Das ist der grosse Unterschied zu den Rennen in Österreich und in der Schweiz. Dort ist man es gewohnt, Rennen durchzuführen. Man weiss, was wichtig ist und was nicht.»
Unrecht hat sie mit ihrer Kritik sicherlich nicht. An jeder Ecke wird man kontrolliert, überall gibt es irgendwen, der einen anweist etwas zu tun oder zu unterlassen. Und zehn Meter weiter ist alles wieder anders.
Der einfache Grund: «Es ist zu ihrer Sicherheit!» Der gesunde Menschenverstand bleibt dabei oft auf der Strecke.
Daher Laras Tipp an die Organisatoren: «Man will alles perfekt machen. Dabei wäre es gut, wenn man manchmal ein bisschen improvisieren würde.»