Das sind unschöne Vorwürfe, die Italiens Ski-Star Federica Brignone (33) da von sich gibt. In einem Interview mit der Zeitung «Repubblica» wirft sie der Amerikanerin Mikaela Shiffrin (29) vor, während der Saison nicht alles gegeben zu haben. «In jenem Moment, in dem Shiffrin hätte antreten sollen, ist sie nicht angetreten», mault Brignone.
Damit spricht sie Shiffrins Entscheid Mitte Januar an, nicht an den Speed-Rennen in Zauchensee (Ö) teilzunehmen. «Ich fühle mich noch nicht zu hundert Prozent fit und werde mich nun auf meine Genesung konzentrieren», schrieb der US-Star damals. Die damals kränkelnde Amerikanerin verpasste zwei Super-G-Rennen und eine Abfahrt.
Brignone findet, Shiffrin hätte es sich nicht erlauben dürfen, Rennen zu verpassen. Weil der Kampf um die grosse Kristallkugel in dieser Saison besonders eng war. Zudem stürzte Shiffrin nach dem Verzicht in Zauchensee in der Abfahrt in Cortina schwer, Lara Gut-Behrami (32) zog an ihr vorbei. Letztlich gewann die Schweizerin den Gesamtweltcup vor Brignone. «Ich glaube, Mikaela hat fast aufgegeben, um nicht gegen Lara kämpfen zu müssen», motzt Brignone weiter.
Immerhin gibts am Ende noch lobende Worte über Gut-Behrami: Lara hätte den Gesamtweltcup «wahrscheinlich so oder so gewonnen», so Brignone. (mam)