Kilde gibt Update nach neuerlicher Operation
Während die Schweizer Abfahrer nahezu bei jedem Rennen ein Traumresultat abliefern, kämpft ein ganz grosser Speed-Crack um sein Comeback. Aleksander Aamodt Kilde (32), der zweifache Kristallkugelgewinner in der Abfahrt (2022 und 2023), hat sich abermals an der linken Schulter operieren lassen.
Am Samstag meldet sich der Norweger, der am 13. Januar 2024 in Wengen schwer stürzte, bei seinen Fans mit einem Update auf Instagram: «Ich wurde kürzlich operiert und konzentriere mich jetzt auf die Genesung.»
Er fühle sich gut und mache Fortschritte, so Kilde. «Meine Tage sind gefüllt mit Training, Physiotherapie und der Schönheit der Natur, während ich auf meinen Körper höre und mich mit Vorsicht bewege. Jeder kleine Schritt zählt!» Dazu lädt er Bilder hoch, die ihn nebst dem Aufbautraining bei einem Spaziergang in der Natur und beim Lesen zeigen.
Pinturault fährt nur noch Riesenslalom
Alexis Pinturault will seine Karriere nach der jüngsten Verletzung, die seine Saison frühzeitig beendet hat, fortsetzen. Er peile das Comeback auf die nächste Saison an und wolle sich dabei auf sein Kerngeschäft, den Riesenslalom, fokussieren, teilte der 33-jährige Franzose am Freitag im Rahmen einer Videokonferenz mit.
Es werde wahrscheinlich seine letzte Saison, finales Highlight sollen die Olympischen Spiele 2026 in Norditalien sein, erklärte Pinturault. Das Unterfangen, sich auch in der Abfahrt an der Spitze zu etablieren, breche er ab. «Es ist gescheiter, mich auf das zu konzentrieren, was ich am besten beherrsche, wo ich immer am besten war und wo ich auch immer in den Top 30 bin, wenn ich die Saison beginne», so Pinturault. 18 seiner 34 Weltcupsiege errang der Gesamtweltcupsieger von 2021 in seiner Paradedisziplin.
Pinturault hatte bei seinem Sturz im Januar in Kitzbühel, keine zwei Monate nach seinem Comeback von einem Kreuzbandriss im linken Knie, einen Bruch des Schienbeinkopfs und eine Meniskusverletzung im rechten Knie erlitten. Zunächst hatte er offengelassen, ob er seine Karriere fortsetzen wird. Nun will er bereits in einem Monat wieder auf Ski stehen.
Trotz Schmerzen: Camille Rast will um kleine Kristallkugel kämpfen
Noch ist nicht sicher, ob Camille Rast (25) am Wochenende in Are (Sd) starten wird. Es zeichnet sich jedoch ab, dass sie zumindest den Slalom am Sonntag bestreiten kann. In dieser Disziplin kämpft die Walliserin noch um die kleine Kristallkugel, sie hat zwei Rennen vor Schluss 49 Punkte Rückstand auf Zrinka Ljutic (21, Kro). «Ich bin nicht bei 100 Prozent und habe noch Schmerzen. Es gibt Bewegungen, die gut gehen und andere, die mir Mühe bereiten», sagt Rast am Freitag nach dem Training in Duved (Sd), das rund 10 Autominuten von Are entfernt liegt, zu Blick. Und ergänzt: «Ich versuche es ab jetzt, ohne Schmerzmittel auszukommen.»
Nach ihrem Sturz beim Slalom in Sestriere (It) musste die Slalom-Weltmeisterin wegen Problemen mit der Hüfte letzte Woche pausieren – auch an Kondi-Training war nicht zu denken. «Dennoch bin ich glücklich, weil es auf dem Schnee von Tag zu Tag besser geht», so Rast. Ob bereits den Riesenslalom am Samstag fahren wird? Das ist völlig offen. «Sollte ich am Morgen spüren, dass die Schmerzen wegen des Slalom-Trainings schlimmer wurden, lasse ich es sein. Meine Gesundheit ist das Wichtigste.»
Weltcup-Debütant mit Spektakel-Einlage
Der Franzose Charles Gamel Seigneur (22) bestreitet in Kvitfjell (No) sein erstes Weltcuprennen. Und zeigt gleich einmal, wie akrobatisch er ist. Mit Startnummer 54 geht er ins Rennen. Und sorgt nach rund 90 Sekunden für eine spektakuläre Einlage. In einer Rechtskurve wird Gamel Seigneur ausgehebelt. Er knallt auf den Rücken, macht eine halbe Rolle auf dem Schnee und steht Sekunden später wieder auf den Ski. Die Fahrt setzt Gamel Seigneur allerdings nicht fort. Sein Debüt hat er sich bestimmt anders vorgestellt Aber sehenswert ist es allemal.
Ski-Mami beendet Comeback-Saison ohne Renneinsatz
Im September 2023 ist Tamara Tippler (33) Mami geworden. Ihre Ski-Karriere wollte die österreichische Speedspezialistin deswegen aber nicht beenden. In diesem Winter strebte sie ihr Comeback an, mit dem Ziel Heim-WM in Saalbach (Ö).
Das Ziel bleibt unerreicht. Stattdessen zieht Tippler nun einen Schlussstrich. «Ich werde heuer keine Rennen mehr fahren», sagt sie gegenüber der «Kleine Zeitung». Rennen hat sie keines bestritten, die Trainer haben ihr keinen Startplatz gegeben.
Entscheidungen, die Tippler «nicht immer nachvollziehen» konnte. Während Teamkolleginnen zu ihren Einsätzen gekommen sind, sei ihr gesagt worden, sie hätte eine andere Körpersprache. «Und ich wurde immer wieder gefragt, ob ich das noch zu 100 Prozent will. Ich meine, was soll das?», sagt sie. Tippler betont, sie habe sicher nicht alles perfekt gemacht, dennoch ist sie der Meinung, man hätte viele Sachen besser machen können. «Vielleicht habe ich mir zu viel erhofft, aber es wäre schön gewesen, wenn es einen gescheiten Plan gegeben hätte.»
Wie es nun für Tippler weitergeht, erfährst du hier.
Zweites Training in Kvitfjell abgesagt
Das Abschlusstraining zu den beiden Weltcup-Abfahrten der Männer in Kvitfjell kann nicht stattfinden. Die Bedingungen auf der Strecke hätten keine zweite Trainingsfahrt zugelassen, teilt die Jury ihren Entscheid am Donnerstagmorgen mit.
Somit gehen die Speedspezialisten mit nur einem Training an den Start der Doppelabfahrt. Am Freitag wird das in Garmisch-Partenkirchen abgesagte Rennen nachgeholt, am Samstag steht die zweitletzte Abfahrt der Saison auf dem Programm. Ein Super-G beschliesst am Sonntag das Speed-Wochenende.
Marco Odermatt (27) könnte in Norwegen einen grossen Schritt Richtung Kristallkugeln machen. In der Abfahrt duelliert er sich mit Teamkollege Franjo von Allmen um den Disziplinensieg. Der junge Berner Oberländer ist dem Nidwaldner dank des Sieges in Crans-Montana wieder etwas näher gerückt und weist bei noch drei ausstehenden Rennen einen Rückstand von 73 Punkten aus. Alexis Monney auf Platz 3 liegt bereits 185 Punkte zurück.
Im Super-G ist Odermatt die dritte Kristallkugel in Folge nicht mehr zu nehmen. Zwei Rennen vor Saisonende führt er mit 181 Punkten Vorsprung auf den Italiener Mattia Casse. Der einzig verbliebene Konkurrent im Kampf um den Disziplinensieg stürzte jedoch im ersten Training schwer und zog sich einen verschobenen Bruch des rechten Ellbogens zu. Ein Start des 35-Jährigen am Sonntag gilt als unwahrscheinlich, womit Odermatt vorzeitig als Gewinner der Super-G-Wertung feststeht.
Casse verletzt – Odermatt holt Super-G-Kugel
Die Männer haben in Kvitfjell (No) das erste Training für das Speed-Triple vom Wochenende (Abfahrt Freitag und Samstag, Super-G am Sonntag) absolviert. Die Bestzeit hat der Slowene Miha Hrobat aufgestellt. Nur einen Hauch langsamer ist der Italiener Dominik Paris (+0,05) auf Platz 2.
Die Schweizer Top-Cracks lassen es für einmal nicht gemächlich angehen. Im Gegenteil. Weltmeister Franjo von Allmen fährt auf Platz 3 (+0,33), eine Hundertstelsekunde hinter ihm reiht sich Alexis Monney als Vierter ein. Marco Odermatt verpasst die Top 10 als Elfter (+0,59) nur knapp.
Überschattet wird das Training vom Sturz des Italieners Mattia Casse. Der Sieger des Super-Gs von Gröden (It) landet nach der schnellsten ersten Zwischenzeit in den Fangnetzen. Seine Bergung sorgt für eine rund 20-minütige Unterbrechung. Gemäss Blick-Infos hat sich Casse am Arm verletzt, konnte aber selber ins Ziel fahren. Er zieht sich eine Ellenbogenfraktur zu, wie der italienische Verband am Abend meldet. Der Speed-Spezialist reist am Donnerstag nach Mailand und wird dort weitere Abklärungen treffen. Um eine Operation des offenen Bruches wird er aber nicht herumkommen, wie Medien berichten.
Casse war im Kampf um die Kugel im Super-G der einzige verbliebene Konkurrent Odermatts. Da er am Sonntag nicht starten kann, steht schon jetzt fest, dass der Nidwaldner zum dritten Mal in Folge die Disziplinenwertung im Super-G für sich entscheidet. Weitere Kugeln winken Odermatt im Riesen, in der Abfahrt und im Gesamtweltcup.
Die Klassierungen der Schweizer: 3. Franjo von Allmen (+0,33), 4. Alexis Monney (+0,34), 11. Marco Odermatt (+0,59), 23. Marco Kohler (+0,93), 27. Stefan Rogentin (+1,17), 36. Justin Murisier (+1,50), 47. Livio Hiltbrand (+1,84), 51. Lars Rösti (+1,97), 53. Alessio Miggiano (+2,00). 61. Gaël Zulauf (+2,96), 67. Christophe Torrent (+3,79)
Muss Rast die nächsten Rennen auslassen?
Slalom-Weltmeisterin Camille Rast muss um die Starts in Are (Sd) zittern. Nachdem sie in Sestriere kurz vor der Ziellinie heftig gecrasht ist, klagt die 25-Jährige noch immer über Schmerzen. «Ich mache täglich Fortschritte. Am Anfang war sogar das Laufen eine Herausforderung und meine Hüfte schmerzt noch immer. Aber ich bleibe positiv», schreibt Rast auf Instagram. Sie werde mit dem Team mit in den Norden reisen und sich erstmal locker einfahren auf den Ski. Ob sie am kommenden Wochenende (Samstag Riesen/Sonntag Slalom) starten werde, wolle sie aber erst im letzten Moment entscheiden.
Eine Absage wäre auch bitter im Kampf um den Slalom-Weltcup. Dort liegt sie auf Rang zwei nur 39 Punkte hinter Zrinka Ljutic (Kro) zurück – trotz des Sestriere-Nullers. Rast wäre die erste Slalom-Gesamtsiegerin seit Vreni Schneider 1995. Nach Are steht nur noch der Slalom beim Weltcupfinal in Sun Valley (USA) an.
Keine Junioren-WM-Rennen am Freitag
Die Juniorinnen werden an der WM in Tarvisio am Freitag keine Rennen bestreiten. Sowohl der Super-G als auch die Team-Kombination mussten aufgrund heftigen Schneefalls gestrichen werden. Nach dem erfolgreichen ersten Wettkampftag, der für die Schweiz eine Gold- und zwei Silbermedaillen hervorbrachte, gehts somit erst am Samstag weiter. Dann bestreiten die Männer ihren Super-G und die Team-Kombi – sofern das Wetter mitspielt.
Schweizerinnen steigern sich im 2. Training
Nach dem gemächlichen Start im 1. Training drehen die Schweizerinnen am Donnerstag in Kvitfjell auf. Allen voran die beiden Aushängeschilder Corinne Suter und Lara Gut-Behrami können sich im Vergleich zum 1. Auftritt klar steigern. Suter verliert als beste Schweizerin 0,35 Sekunden auf die Bestzeit, wird Fünfte. Einen Platz und 15 Hundertstel dahinter folgt Gut-Behrami.
Im Verglich zum 1. Training ist das Zweite ungemein schneller. Die Amerikanerin Breezy Johnson ist mit ihrer Bestzeit mehr als eine Sekunde schneller als die norwegische Überraschungsfrau Marte Monsen am Donnerstag (im 2. Training fährt sie auf Platz 21). Knapp hinter der Amerikanerin reihen sich die Österreicherinnen Cornelia Hütter (+0,04) und Mirjam Puchner (+0,06) ein.
Die Klassierungen der Schweizerinnen: 5. Corinne Suter +0,35, 6. Lara Gut-Behrami +0,50, 23. Malorie Blanc +1,37, 27. Delia Durrer +1,48, 30. Joana Hählen +1,75, 33. Priska Ming-Nufer +2,05, 42. Michelle Gisin +2,57, 43. Janine Schmitt +2,73, 50. Livia Rossi +3:56,97.
Ledecka erhält Abfuhr von IOC und FIS
Ester Ledecka (29) muss sich an den Olympischen Spielen zwischen der Abfahrt und dem Parallel-Riesenslalom im Snowboard entscheiden. Ihr Antrag bei IOC und FIS, das Programm für die Spiele in Mailand und Cortina anzupassen, wurde abgelehnt. Ledecka hatte gehofft, dass die auf den 8. Februar angesetzten Anlässe umgeplant werden, sodass sie an beiden Rennen teilnehmen könnte.
An den Olympischen Spielen 2018 schrieb sie mit Gold im Super-G und im Snowboard-Parallel-Riesen Sportgeschichte. Dieses Kunststück könnte sie 2026 sogar wiederholen. Der Super-G ist auf den 12. Februar angesetzt. Dafür müsste sich Ledecka allerdings gegen einen Start in der Abfahrt entscheiden. In dieser Disziplin hatte sie an der WM in Saalbach erst gerade die Bronzemedaille geholt – und danach wegen einer Fehlinformation des ORF-Moderators Rainer Pariasek kurz gedacht, sie könne bei beiden Rennen an den Start gehen.