Blitz-Comeback: Kriechmayr startet in Kitzbühel
In Wengen stürzte Vincent Kriechmayr (33) in der Abfahrt schwer – bei seinem Abflug im Ziel-S erlitt er eine Innenbandzerrung. Für die Österreicher vor ihrem Heimrennen in Kitzbühel und der Heim-WM in Saalbach eine Hiobsbotschaft. Doch nun die Wende: Der zweifache Weltmeister will auf der Streif beim Super-G (Freitag ab 11:30 Uhr) starten – nur eine Woche nach dem Ausfall im Berner Oberland. Das Blitz-Comeback ist perfekt – ob das gut geht?
Klar ist: Will Kriechmayr im Kampf um die Super-G-Kugel weiter auf Tuchfühlung mit Marco Odermatt bleiben, kann er das Kitzbühel-Rennen nicht auslassen. Aktuell liegt der Österreicher auf Rang zwei der Gesamtwertung – 21 Punkte hinter dem Schweizer Leader.
In der Abfahrt (Samstag ab 11:30 Uhr) wird der Speed-Spezialist der Österreicher aber definitiv nicht an den Start gehen können. Dafür hätte Kriechmayr eine der angesetzten Trainingsfahrten unter der Woche absolvieren müssen.
Österreichische Bestzeit – Ming-Nufer schnellste Schweizerin
Am Wochenende finden in Garmisch-Partenkirchen (De) die letzten Speed-Rennen der Frauen vor der WM statt. Im ersten Abfahrtstraining, das wegen der warmen Temperaturen und der Wetterprognose auf einer verkürzten Strecke gefahren wird, stellt die Österreicherin Nadine Fest vier Hundertstel vor Landsfrau Magdalena Egger und der zeitgleichen Ester Ledecka (Tsch) die Bestzeit auf. Schnellste Schweizerinist Priska Ming-Nufer auf Platz 14 (+1,24).
Die Piste wurde im Verlauf des Trainings immer schneller, weshalb die tiefste Startnummer in den Top 20 die 17 (Ledecka) ist. Die Trainingsschnellste Fest ist mit der 38 gestartet. Corinne Suter (31., +2,27) und Lara Gut-Behrami (38., +2,60) haben sich mit den Nummern 2 und 11 einen grossen Rückstand eingehandelt.
Ein solides Training zeigt Delia Durrer als 19. (+1,49). Sie braucht wie Joana Hählen (26., +1,80) im Rennen eine Top-7-Klassierung, um sich in letzter Sekunde doch noch für die WM zu qualifizieren.
Die Ränge der Schweizerinnen: 14. Priska Ming-Nufer, 19. Delia Durrer, 21. Stephanie Jenal, 26. Joana Hählen, 31. Corinne Suter, 33. Michelle Gisin, 35. Janine Schmitt, 38. Lara Gut-Behrami.
OP bei Ösi-Cheftrainer
Österreichs Ski-Männer stecken in der Krise. Noch immer warten sie auf den ersten Sieg in diesem Winter. Vor dem Klassiker am Hahnenkamm in Kitzbühel (Ö) gibts nun eine weitere schlechte Nachricht für sie. Wie die «Krone» berichtet, musste Cheftrainer Marko Pfeifer wegen einer Gallenstein-Kolik operiert werden. Trotzdem plant er, am Freitag beim Super-G dem Team wieder zur Verfügung zu stehen.
Blanc nicht in Garmisch
Malorie Blanc hat zuletzt starke Resultate im Weltcup gezeigt. Doch nun wird die 21-Jährige das kommende Wochenende in Garmisch (De) auslassen. «Mein Knie hat nach den letzten intensiven Wochen etwas reagiert», schreibt sie auf Instagram. Deswegen lege sie eine Pause ein. «Ich werde mir etwas Zeit nehmen, um mich auszuruhen.» Blanc bezeichnet es als gut investierte Zeit, um gestärkt für den Rest der Saison zurückzukommen.
Suter am Knie verletzt
Jasmina Suter erlitt am Samstag, 18. Januar, bei der Abfahrt in Cortina d’Ampezzo (It) bei einer harten Landung nach einem Sprung eine Meniskusverletzung im linken Knie. Die 29-Jährige wird nächste Woche operiert. «Wie lange der Ausfall dauert, kann erst nach der Operation festgelegt werden,» so der Team-Arzt von Swiss-Ski, Walter O. Frey.
«Auf Mitleid aus der Schweiz können wir verzichten»
Das österreichische Speed-Team ist trotz zuletzt durchwachsener Ergebnisse seines Teams guten Mutes für die Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel. «Wir sind gut drauf, hatten eine gute Vorbereitung und machen die Sache auch im Training gut. Schon bei der Anreise habe ich das Feuer gespürt», erklärt Stefan Babinsky (28) im «Sport und Talk aus dem Hangar-7» aus Kitzbühel auf Servus TV. Dass er weiss, wie man auf der Streif schnell fährt, hat der Steirer vor einem Jahr mit Platz vier in der Abfahrt bewiesen.
«Auf Mitleid aus der Schweiz können wir ohnehin verzichten», scherzt Babinsky weiter.
Bei aller Zuversicht diskutieren die Gäste, zu denen auch Ski-Legende Franz Klammer (71) und Norwegen-Star Aleksander Aamodt Kilde (32) gehören, in der Gesprächsrunde auch und die österreichische Speed-Krise und das Schweizer Erfolgsrezept.
Was Kilde über Odermatt sagt und was die österreichischen Erfolgschancen in Kitzbühel mindert, erfährst du hier.
Ski-WM ohne Vlhova
Die WM in Saalbach Hinterglemm (Ö, 4. bis 16. Februar) wird ohne den Ski-Star Petra Vlhova (29) über die Bühne gehen. «Die Rückschläge im Dezember und Januar machen es leider unmöglich, an der WM teilzunehmen», sagt ihr Trainer Mauro Pini. Vor einem Jahr, am 20. Januar 2024, riss sich die Slowakin beim Heimrennen in Jasna das Innen- und Kreuzband im rechten Knie. Seither hat die amtierende Olympiasiegerin kein Rennen mehr bestritten, in den letzten Wochen sind die Schmerzen im Knie immer wieder stärker geworden.
«Wir haben gehofft, dass sie um die Medaillen kämpfen könnte, doch das wird nicht möglich sein», so Pini weiter. Nun lege Vlhova ihren Fokus auf die Olympischen Spiele 2026 in Cortina d'Ampezzo. Pini gibt sich zuversichtlich: «Petras Knie-Reha ist endlich auf dem richtigen Weg, jeden Tag gibt es ermutigenden Fortschritt.»
Was sie vor wenigen Wochen beim Besuch der Skirennen in Semmering noch zu ihrem Comeback sagte, erfährst du hier.
Legendentreff am Lauberhorn
Zehntausende Fans strömen an diesem Wochenende nach Wengen BE, um an den legendären Lauberhornrennen dabei zu sein. Doch nicht nur Fans pilgern ins Berner Oberland, auch zahlreiche Ski-Ikonen versammeln sich. Anlässlich eines Legendentreffs kommen so etwa Daniel Albrecht, Kombi-Weltmeister von 2007, Erika Hess, Olympia-Bronzegewinnerin im Slalom von 1980, Peter Müller der zweifache Vize-Olympiasieger in der Abfahrt (1984 und 1988), oder Peter Lüscher, WM-Silbergewinner in der Kombi von 1982, zusammen. Insbesondere für Letzteren ist es ein emotionaler Moment: Lüscher beendete vor genau 40 Jahren mit dem Rennen am Lauberhorn seine Karriere.
Nur Italien-Duo schneller als Gut-Behrami
Das Abschlusstraining für die Abfahrt in Cortina d’Ampezzo (It) ist in italienischer Hand. Sofia Goggia stellt die überlegene Bestzeit 68 Hundertstel vor Landsfrau Federica Brignone auf. Hinter dem Duo folgt die beste Schweizerin. Lara Gut-Behrami ist nur eine Hundertstelsekunde langsamer als Brignone. Daneben büsst nur noch das zeitgleiche Duo Breezy Johnson und Valérie Grenier (+0,82) weniger als eine Sekunde auf die Bestzeit ein. Lindsey Vonn lässt es nach ihrem Sturz am Donnerstag gemächlich angehen. Die Amerikanerin reiht sich mit 3,39 Sekunden Rückstand an 40. Position ein.
Die weiteren Schweizerinnen können nicht mit Gut-Behrami mithalten. Ihr Rückstand auf Goggia beträgt über zwei Sekunden und mehr. Das sind ihre Klassierungen:
23. Michelle Gisin +2,12
24. Joana Hählen +2,18
25. Corinne Suter +2,19
27. Jasmina Suter +2,25
31. Delia Durrer +2,57
33. Malorie Blanc +2,81
34. Priska Ming-Nufer +2,82
47. Stephanie Jenal +4,62
50. Janine Schmitt +5,27
Österreicher öffnen Mayer die Tür für Comeback
Im Dezember 2022 verkündete Matthias Mayer (34) live im TV seinen sofortigen Rücktritt. Inzwischen ist der dreifache Olympiasieger (zweimal Super-G, einmal Abfahrt) zurück auf den Pisten. Diese Woche war Mayer bei den Europacup-Abfahrten in Zauchensee (Ö) als Vorfahrer im Einsatz. Auch bei der Weltmeisterschaft in Saalbach (4. bis 16. Februar) soll er diese Rolle innehaben.
Von einem Comeback will er aber bisher nichts wissen. «Über meine Vorhaben möchte ich derzeit nicht reden», so Mayer. Er freue sich auf Saalbach und bereite sich darauf vor. Nun äussert sich Österreichs Cheftrainer Marko Pfeifer zur Angelegenheit. Und öffnet Mayer die Tür für eine Rückkehr. «Wenn der Matthias sagt, er wäre bereit – auch wenn er dementiert, ein Comeback zu machen – sind wir sicher die Letzten, die dagegen sind», sagt er gegenüber österreichischen Medien.
Vonn plant zweites Karriereende bei Olympia 2026
Lindsey Vonn (40) gab gerade erst ihr Comeback – sie weiss aber schon, wann es wieder vorbei sein soll. Die Amerikanerin will ihre zweite Athleten-Karriere noch maximal eine weitere Saison fortsetzen. Im Februar 2026 werden in Cortina d'Ampezzo (It), auf einer ihrer Lieblingsstrecken, die olympischen Alpin-Wettbewerbe der Frauen ausgetragen.
«Darüber hinaus würde ich es nie machen», sagte die 40-Jährige in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AP. «Das wäre eine grossartige Weise, die Dinge ein für alle Mal zu beenden. Ich hoffe, dass ich es dahin schaffe.»
Vonn kehrte im Dezember in St. Moritz GR nach fast sechsjähriger Pause in den Weltcup zurück. Trotz dieser langen Abwesenheit und einer Teilprothese im rechten Knie überzeugte sie in ihren ersten Rennen. Zuletzt verpasste sie in St. Anton (Ö) das Podest als Sechste in der Abfahrt und Vierte im Super-G nur knapp.
Eben diese Top-3-Klassierung trauen ihr einige Beobachter beim Weltcup in Cortina an diesem Wochenende zu. Die Olympiasiegerin von 2010 und zweimalige Weltmeisterin stürzte am Donnerstag im ersten Training, zog sich dabei laut eigenen Angaben aber nur ein paar Schrammen zu.