Saisonende für Ellenberger und Mettler
Für Andrea Ellenberger ist die Saison vorbei. Am Freitag stürzte Ellenberger im Training in Obdach (Ö) schwer und musste daher auf den Start am Riesenslalom in Semmering verzichten, wie Swiss-Ski mitteilte. Ellenberger wurde «für umfassende medizinische Untersuchungen in die Schweiz zurückgeflogen».
Am Samstag gibt es das bittere Update von Swiss-Ski. Die 31-Jährige erlitt eine Unterschenkel-Fraktur rechts, eine Knieverstauchung links sowie mehrere starke Prellungen. Ellenberger wurde noch am Unfalltag erfolgreich am Unterschenkel operiert, nun folgt eine mehrmonatige Reha, wodurch Ellenberger in dieser Saison keine Rennen mehr bestreiten kann.
Am Samstagnachmittag folgt dann bereits die nächste Hiobsbotschaft aus dem Schweizer Team. Josua Mettler (26), der am Freitag im Abfahrtstraining in Bormio gestürzt war, hat sich an beiden Knien verletzt. Auf beiden Seiten hat sich der St. Galler das vordere Kreuzband, das Innenband sowie den Innenmeniskus gerissen. Die Saison ist damit auch für ihn gelaufen.
Kristoffersen pumpt mit seinem Junior
Wenn er will, kann Henrik Kristoffersen ein richtig grummeliger Norweger sein. So zum Beispiel in Val-d'Isère, wo der 30-Jährige vor zwei Wochen mit dem Schweizer Technik-Spezialist Daniel Yule (31) aneinandergeraten ist und diesen mehrfach beflucht hatte. Später meinte Kristoffersen dazu lapidar: «Wenn du den Bären ärgerst, schlägt er zurück. Das weiss jeder.»
Dass Kristoffersen auch eine sanftere Seite hat, beweist er nun auf Instagram. Dort zeigt sich der Riesen- und Slalom-Weltmeister nämlich gerade beim Training in der norwegischen Heimat. In einem kurzen Clip zeigt sich Kristoffersen, wie er zu Klängen von AC/DC Kniebeugen mit Gewichten macht – streng beobachtet von Sohn Emil Henrik (1). Und nicht nur das: Der Bub imitiert gar noch seinen grossen Papi bei der Bein-Übung, wobei der Junior doch noch einen etwas wackeligeren Eindruck hinterlässt, als sein Vater. Aber der Jöö-Effekt ist so allemal grösser, als wenn Kristoffersen sich mit Schweizer Ski-Cracks anlegt.
Ski-Österreicherin bricht sich das Bein
Auch bei Österreichs Frauen schlägt am Freitag die Verletzungshexe zu. Wie der Skiverband mitteilt, ist Lisa Grill (24) beim Freifahren gestürzt und hat sich dabei einen Schien- und Wadenbeinbruch zugezogen. Grill wird noch am Freitag operiert. Sie hat in dieser Saison drei Weltcuprennen absolviert und ist zweimal in die Punkte gefahren (30. und 28. im Super-G). Nun fällt sie sechs bis acht Monate aus.
Meillard in Bormio nicht am Start
Es ist ein Dämpfer für das Schweizer Ski-Team vor den anstehenden Rennen in Bormio (It): Loïc Meillard (28) wird bei den Wettkämpfen vom kommenden Wochenende nach Blick-Informationen nicht an den Start gehen. Belastungssteuerung führt zum Entscheid, den Super-G am Sonntag auszulassen. Die Abfahrt am Samstag wäre sowieso kein Thema gewesen.
Meillard laboriert seit Saisonstart an einer Rückenverletzung herum. Ende Oktober hatte er sich in Sölden (Ö) beim Einfahren einen Riss in der Bandscheibenhülle zugezogen. Da sein lädierter Rücken am letzten Wochenende auf der ramponierten Piste in Alta Badia zusätzlich strapaziert wurde, braucht er jetzt eine Pause.
Für die Speed-Rennen in Bormio, wo Meillard vor zwei Jahren im Super-G noch den dritten Platz einfahren konnte, ist der Neuenburger darum noch nicht bereit.
Sarrazin im 1. Abfahrtstraining vorne – Monney Dritter
Nach der kurzen Weihnachtspause wartet am Samstag der Abfahrtsklassiker in Bormio. Am Stephanstag steht das erste Training auf dem Programm, Cyprien Sarrazin absolviert es am schnellsten. Der Franzose legt eine Zeit von 1:54,48 hin und ist mehr als eine Sekunde schneller als Mattia Casse (It). Platz drei geht an den Schweizer Alexis Monney (+1,17).
Wie üblich gehen die Ski-Cracks nicht ans Limit, was auch die Zeit von Marco Odermatt (27) verdeutlicht. Der Nidwaldner kommt mit 3,15 Sekunden Rückstand ins Ziel, bei der letzten Geschwindigkeitsmessung ist er 12 km/h langsamer unterwegs als der Fahrer mit dem Top-Speed. Am Ende belegt der Führende im Abfahrtsweltcups den 23. Platz
Die restlichen Schweizer:
10. Stefan Rogentin
29. Josua Mettler
32. Marco Kohler
35. Lars Rösti
51. Franjo von Allmen (Tor nicht korrekt passiert)
53. Livio Hiltbrand
58. Christophe Torrent
59. Justin Murisier
60. Alessio Miggiano
63. Gael Zulauf
DNS: Gino Caviezel
Gallhuber verpasst Heimrennen
Katharina Gallhuber hat seit Mitte November mit anhaltenden Knieproblemen zu kämpfen und muss deshalb auf einen Start im Slalom am kommenden Sonntag am Semmering verzichten. Damit verpasst die Niederösterreicherin nach 2022 auch heuer ihr Heimrennen und wird zunächst eine zweiwöchige Pause einlegen.
«Es ist wirklich schwer zu akzeptieren und auch mental sehr hart. Beim letzten Training habe ich einfach gemerkt, dass es keinen Sinn macht, weil das Knie einfach nicht mitspielt. Kurz vor Levi haben die Probleme angefangen und wir haben alles versucht, um es in den Griff zu bekommen», erklärt die 27-Jährige. Zwischendurch habe es immer wieder Lichtblicke gegeben, aber am Ende des Tages war das Ergebnis eine Schwellung im Knie. «Ich versuche jetzt, es konservativ ausheilen zu lassen und hoffe, dass es schnell geht und ich wieder dort stehen kann, wo ich am liebsten stehe, nämlich im Starthaus.»
Derzeit sei es wichtig, dem Knie die nötige Ruhe zu geben, damit die Entzündung abklingen kann. «Es tut schon sehr weh, beim Heimweltcup nicht dabei zu sein. Die oberste Priorität ist jetzt aber, dass ich körperlich wieder zu 100 Prozent fit werde», gibt sich die 27-Jährige kämpferisch.
Technik-Aufgebot für Alta Badia da
Swiss Ski hat das Aufgebot für die Rennen von Alta Badia bekanntgegeben. Am Sonntag findet ein Riesenslalom statt, ein Tag später steht der Slalom auf dem Programm.
Beim Riesenslalom gehen neben Marco Odermatt Loïc Meillard, Thomas Tumler, Gino Caviezel, Justin Murisier, Fadri Janutin, Luca Aerni und Livio Simonet an den Start. Beim Slalom schickt Swiss Ski Loïc Meillard, Daniel Yule, Marc Rochat, Luca Aerni, Tanguy Nef, Ramon Zenhäusern und Noel von Grünigen ins Rennen. Von Grünigen – der Sohn von Ski-Legende Michael (23 Weltcupsiege) – steht damit in dieser Saison zum ersten Mal im Weltcup am Start.
Saisonende für Weltmeister nach Trainingssturz
Verletzungspech im deutschen Ski-Team. Alexander Schmid (30) hat sich bei einem Sturz im Riesenslalomtraining das linke Knie kaputt gemacht. Diagnose: Riss des vorderen Kreuzbandes sowie Verletzungen an den Menisken.
Wie der deutsche Skiverband mitteilt, wurde der Parallel-Weltmeister von 2023 am Donnerstag operiert. Der Eingriff «verlief positiv und komplikationsfrei», wird der behandelnde Arzt zitiert. Verläuft die Heilung günstig, wird Schmid in etwa acht Monaten auf den Schnee zurückkehren.
Körper zwingt Speed-Spezialist zum Rücktritt
Mitte Februar wurde Dominik Schwaiger (33) im Super-G von Kvitfjell (No) 46. Nun ist klar, dass dies sein letztes Resultat im Weltcup war. «Nach 116 Weltcuprennen, zwei Weltmeisterschaften und einmal Olympischen Spielen ist es für mich an der Zeit, dem Skisport auf Wiedersehen zu sagen», schreibt der deutsche Speedspezialist auf Instagram. Dazu postet er eine Reihe Fotos, die seine Karriere von den ersten Schwüngen als Kind bis zu Olympia dokumentieren.
Schwaiger muss seine Karriere beenden – sein Körper zwingt ihn dazu. «Meine anhaltenden Rückenprobleme, die trotz zahlreicher Behandlungen nicht besser werden, lassen mir leider keine andere Wahl», schreibt er. Und fügt an: «Auch wenn mir dieser Schritt unglaublich schwerfällt.» Für das deutsche Speed-Team ist es der dritte Rücktritt in diesem Jahr. Im Januar hängten bereits Josef Ferstl (35) und Thomas Dressen (31) ihre Ski an den Nagel.
Sein bestes Resultat erreichte Schwaiger 2015 als Vierter in einem Parallelrennen. Daneben stehen zwei weitere Top-10-Klassierungen in der Abfahrt (Platz 5 und 7) zu Buche. Aufs Podest hat es nie geschafft. Dass er seine Leidenschaft zum Beruf machen konnte, sei ein Traum, der in Erfüllung ging. «Es war eine geile Zeit mit euch», richtet er sich an alle, die ihn während seiner Karriere begleitet haben.
Welches Abenteuer nun auf Schwaiger wartet, erfährst du hier.
Delago pausiert nach heftigem Sturz
Beim Super-G von Beaver Creek (USA) sorgte Nadia Delago (27) für einen Schreckmoment. Die Italienerin stürzte heftig und blieb nach der harten Landung auf der Piste minutenlang liegen, ehe sie aufstand und selbständig ins Ziel fuhr.
Delago ist bei dem Sturz glimpflich davongekommen, hat sich keine Verletzungen zugezogen. «Ich hatte sehr viel Glück und bin sehr froh, dass es mir gut geht», schreibt sie auf Instagram. Und fügt an, dass sie die nächsten Rennen auslassen wird. «Jetzt nehme ich mir ein paar Tage Pause, um mich davon zu erholen.»
Damit wird die Speedspezialistin in diesem Jahr nicht mehr am Start stehen. Nach den beiden Super-Gs vom kommenden Wochenende in St. Moritz GR finden die nächsten Speedrennen erst am 11. und 12. Januar in St. Anton (Ö) statt.
Ski-Juwel mit Siegespremiere – gibts jetzt das Weltcup-Debüt?
Toller Erfolg für Malorie Blanc. Die 20-Jährige triumphiert beim Europacup-Super-G in Zinal VS. Sie setzt sich um 35 Hundertstel vor den Italienerinnen Asja Zenere und Sara Allemand durch. Für die amtierende Juniorenweltmeisterin im Super-G (und im Team) ist es der erste Sieg im Europacup, auf FIS-Stufe hat sie bereits sieben Erfolge gefeiert.
Für diese Leistung könnte es nun eine ganz besondere Belohnung geben. Die Walliserin könnte in St. Moritz am kommenden Wochenende ihr Weltcup-Debüt geben. In Graubünden stehen ebenfalls zwei Super-G auf dem Programm – und im Aufgebot hat Swiss-Ski extra noch einen Platz frei gelassen. Für Blanc?
Den Erfolg besonders süss macht die Verletzungsgeschichte Blancs. Erst im Februar hat die Ski-Hoffnung einen Kreuzbandriss erlitten.