Shiffrin musste unters Messer
Der Heilungsprozess bei Ski-Superstar Mikaela Shiffrin (29) läuft offenbar nicht wie gewünscht. Zwei Wochen nach ihrem Sturz beim Riesenslalom in Killington, bei dem sie sich eine Stichwunde am Bauch zugezogen hatte, musste sich die 99-fache Weltcupsiegerin einer «unerwarteten Operation» unterziehen, wie sie am Samstag auf Instagram schreibt. «Ich habe mich unwohl gefühlt. Es stellte sich heraus, dass sich ein kleiner Hohlraum gebildet hatte, der tiefer als der Wundtrakt lag und der mit alten Hämatomen gefüllt war. Wir haben ihn nun mit einem kleinen Eingriff entwässert», meldet Shiffrin aus dem Spital. Die Operation sei auch der Grund, weshalb sie ihre Teamkolleginnen dieses Wochenende bei den Heimrennen in Beaver Creek nicht vor Ort unterstützen kann. Inwiefern der jüngste Rückschlag Shiffrins Comeback in den Ski-Zirkus beeinflusst, ist nicht klar.
Heim-WM in Gefahr – Ösi-Techniker fällt wochenlang Aus
Raphael Haaser (27) schied am Samstag beim Riesenslalom in Val d'Isère im ersten Lauf aus, weil er ein Tor verpasste. Wie der Österreichische Skiverband am Sonntag bekanntgibt, hat sich der Techniker dabei ein Kreuzband überdehnt. Im Zielraum habe der Tiroler keine Schmerzen gespürt, konnte jedoch sein Bein nicht strecken und wurde für Untersuchungen ins Spital gebracht.
Aufgrund der Knieverletzung muss Haaser nun sechs Wochen pausieren und wird erst im neuen Jahr auf die Piste zurückkehren. Besonders bitter für den 27-Jährigen: In rund sieben Wochen startet in Saalbach-Hinterglemm die Heim-WM für die Österreicher. Bleibt zu hoffen, dass Haaser bis dahin wieder fit wird.
Dreifaches Ösi-Verletzungspech am Freitag, den 13.
Freitag der 13. gilt als Unglückstag. Und ausgerechnet dann schlägt die Verletzungshexe beim österreichischen Skiteam dreifach zu. Dabei hätte dieses im Rahmen der beiden Europacup-Abfahrten in St. Moritz GR eigentlich allen Grund zum Jubeln. In beiden Rennen gibts einen Doppelsieg. Doch die Freude wird von Verletzungen getrübt.
Am Morgen wird bekannt, dass sich Eva Schachner (18) tags zuvor im Training den Unterarm gebrochen hat und operiert werden muss. Nur Stunden später verletzt sich Julia Pechhacker (18) schwer. Erst im Sommer von einer Kreuzbandverletzung zurückgekehrt, stürzt sie im Riesenslalomtraining – und zieht sich erneut einen Kreuzbandriss zu. Auch sie muss operiert werden.
Und als ob das nicht genug wäre, erwischts in der Abfahrt auch noch Amanda Salzgeber (22). Sie stürzt schwer und klagt sofort über Knieschmerzen. Mit der Rega wird sie ins Spital geflogen. Dort ergeben erste Untersuchungen den Verdacht auf eine Kreuzbandverletzung sowie Risse des Innenbandes, Aussen- sowie Innenmeniskus. Klarheit sollen weitere Abklärungen in der Heimat bringen.
Ski-Mami verschiebt das Comeback
Im September 2023 ist Tamara Tippler (33) Mami geworden. Ihre Ski-Karriere beendete die Speedspezialistin damit aber nicht, sie will noch einmal zurückkehren. Zuletzt reiste sie mit dem österreichischen Team in die USA – die erste längere Trennung von ihrer Tochter Mia (1).
Zum Comeback kommt es nun aber noch nicht. Nach den ersten beiden Trainings verzichtet Tippler auf den dritten Trainingslauf und auf die Rennen in Beaver Creek. «Skifahrerisch habe ich es nicht so beisammen, dass ich mit vollkommener Überzeugung aus dem Starthaus schiebe», begründet Tippler. Und fügt an: «Im Weltcup sind 90 Prozent zu wenig.» Dass sie deswegen Nein sage, bedeute für sie, «die eigenen Grenzen zu kennen und zu respektieren».
Wie es nun bei Tippler weiter geht und was sie macht, wenn sie ihre Tochter zu sehr vermisst, erfährst du hier.
Vlhovas Reha läuft nicht ganz so wie geplant
Ende Januar hat sich Petra Vlhova (29) das Kreuzband gerissen. Noch lässt das Comeback der Slowakin auf sich warten. Zwar haben jüngste Untersuchungen in Genf ergeben, dass ihr Knie stabil ist. Wann sie in den Weltcup zurückkehrt, ist allerdings weiter offen.
«Die Dinge sind nicht ganz so gelaufen wie geplant», wird ihr Trainer Mauro Pini von der FIS zitiert. «Aber wir sind uns einig und setzen uns für Petras Rückkehr in den Leistungssport ein.» Nun steht ein fünfwöchiges Spezialprogramm an, Ende Dezember erwartet Vlhovas Team weitere Erkenntnisse.
Mehr zu Vlhova und was sie zu ihrem Comeback sagt, gibts hier.
Lindsey Vonn kehrt in St. Moritz in den Weltcup zurück
Lange wurde über die Rückkehr von Lindsey Vonn auf die grosse Skibühne in St. Moritz spekuliert. Jetzt verkündet die Amerikanerin höchstpersönlich ihre Teilnahme an den Rennen in der Schweiz. In einem Video mit ihrem Sponsor Red Bull macht die 40-Jährige Nägel mit Köpfen: «Ich habe gehört, dass St. Moritz zu dieser Zeit sehr schön sein soll», erklärt der US-Superstar vielsagend. In St. Moritz finden am Wochenende vom 21. und 22. Dezember zwei Super-G-Rennen statt.
«Ich habe Neuigkeiten. Mein Körper ist endlich wieder zusammengeflickt», erklärt Vonn in ihrer Video-Botschaft diesen grossen Schritt. Und sie sagt weiter: «Ich habe gelernt, dass das Leben sehr kurz ist und man jede Chance nutzen soll, die sich ergibt. Es gibts nichts, das ich lieber mache, als Skirennen fahren.»
Schon an diesem Wochenende wird Vonn wieder ganz nah am grossen Weltcup-Zirkus sein. In Beaver Creek (USA), wo am Samstag und Sonntag zum ersten Mal Abfahrten der Frauen durchgeführt werden, geht Vonn als Vorfahrerin an den Start. Ob sie da schon mal eine Duftmarke setzen kann?
Saisonende für Ski-Kroatin
Im März stürzte Leona Popovic (27) beim Weltcupfinal im Slalom und riss sich das Kreuzband. Bereits im Sommer kehrte sie auf die Ski zurück und bestritt die ersten drei Slaloms in diesem Winter. Nun gibts von der Kroatin erneut bittere Nachrichten.
Popovic wird in dieser Saison keine Rennen mehr bestreiten. Sie hat sich den medialen Meniskus verletzt und musste sich einer Operation unterziehen. Beim Eingriff wurde auch gleich das vordere, sehr dünne Kreuzband rekonstruiert, wie der kroatische Skiverband mitteilt.
Das Lachen hat Popovic trotzdem nicht verloren, wie Fotos auf Instagram zeigen. «Comeback Nummer 4? Oder 5?», schreibt sie dazu. «Ahhh, wer zählt überhaupt?» Für sie gehts nun zurück in die Heimat – mit besonderer Autoausstattung. Für mehr Komfort wurde eine Matratze auf die Rückbank gelegt. Nach ihrer Rückkehr wird Popovic mit ihren Ärzten den Reha-Plan besprechen, um sich optimal auf die Olympia-Saison 2025/26 vorzubereiten. «Ich weiss, wie es läuft, also lasst uns das Schritt für Schritt machen», meint sie abschliessend.
Gut-Behrami im ersten Training Zweite
Lara Gut-Behrami belegt im ersten Training zur Weltcup-Abfahrt in Beaver Creek vom Samstag den 2. Platz. Die Frauen fahren erstmals auf der bisher den Männern vorbehaltenen Piste Birds of Prey.
Schneller als Gut-Behrami war einzig die Italienerin Federica Brignone, die 39 Hundertstel Vorsprung herausfuhr. Vielversprechend verlief das Comeback von Sofia Goggia nach achtmonatiger Verletzungspause. Sie wurde mit 1,5 Sekunden Rückstand Zwölfte. Die übrigen Schweizerinnen verloren bei diesem ersten Herantasten viel Zeit.
In Beaver Creek sind am Donnerstag und Freitag weitere Trainings geplant. Am Samstag ist die Abfahrt angesetzt, am Sonntag ein Super-G.
Österreichischer Weltmeister verrät Comeback-Datum
Nach fast einem Jahr Pause kehrt Marco Schwarz (29) zurück in den Weltcup. «Am Sonntag, beim Slalom in Val d'Isère, ist es so weit», kündigt der Österreicher sein Comeback in einem Instagram-Video an. Schwarz verspricht: «Ich werde mein Bestes geben.»
Seinen letzten Weltcup-Einsatz absolvierte der Ski-Allrounder bei der Abfahrt am 28. Dezember 2023 in Bormio. Damals erlitt er einen Kreuzbandriss. Vergangenen September musste er sich auch noch einer Bandscheiben-Operation unterziehen.
Schwarz gewann in seiner Karriere bislang sechs Weltcup-Rennen, darunter drei Slaloms (Adelboden, Schladming und Madonna di Campiglio). 2021 wurde er in Cortina Kombi-Weltmeister.
Saisonende für Slalom-Vizeweltmeister
19. (in Gurgl) und 45. (in Levi) – das sind die Platzierungen, die AJ Ginnis (30) in diesem Ski-Winter erreicht hat. Weitere Resultate werden nicht dazu kommen. Der griechische Slalomspezialist fällt für den Rest der Saison aus.
Grund dafür ist eine Knochenprellung, die er sich im Trainingslager zugezogen hat. Weitere Untersuchungen ergaben, dass eine Operation unumgänglich ist, um die Probleme zu lösen.
Damit verpasst Ginnis nicht nur die restlichen Weltcuprennen, sondern auch die Weltmeisterschaft im Februar in Saalbach (Ö). Dort hätte er gerne seine Slalom-Silbermedaille verteidigt. Mehr zu Ginnis gibts hier.
Weltmeister darf nicht am Heimrennen starten
Wettkämpfe vor dem Heimpublikum sind immer etwas Besonderes. Ein Skirennfahrer muss in diesem Jahr allerdings darauf verzichten. Mathieu Faivre (32) gehört nicht zum französischen Aufgebot für den Riesenslalom vom Samstag in Val d'Isère.
Auch wenn die Nichtberücksichtigung eine Enttäuschung sein dürfte, nimmt es Faivre einigermassen gelassen. Er schreibt auf Facebook: «Ich fühle mich schon länger auf den Ski nicht mehr wohl. Deshalb ist die verständliche Entscheidung getroffen worden, mich in Val d'Isère nicht fahren zu lassen.»
Faivre fuhr in seiner Paradedisziplin bisher zehnmal aufs Podest, zweimal davon als Sieger. Seinen ersten Triumph feierte er 2016 ausgerechnet in Val d'Isère. 2021 wurde er Riesen-Weltmeister, ein Jahr später holte er Olympia-Bronze.
Schon Anfang Jahr musste Faivre einen Rückschlag verkraften. Mehr dazu und welcher Fahrer vor seinem Comeback steht, erfährst du hier.