Ein echter Bubentraum ist für Hintermann bereits sechs Monate vor seinem sensationellen Triumph in der Lauberhorn-Kombination in Erfüllung gegangen – der Zürcher Unterländer durfte den Grossen Preis von Österreich von der Box des Sauber-Teams aus verfolgen.
«Seit ich als kleiner Bub vor dem Fernseher miterleben durfte, wie Michael Schumacher in Monaco nach dem Start aus der Boxengasse Zweiter wurde, bin ich ein riesiger Formel-1-Fan. Nun durfte ich dank Sauber die Piloten hautnah erleben – ein unvergesslich geiles Erlebnis!», sagt der 21-Jährige.
Nicht ganz so geil waren für Hintermann die letzten zwei Wochen in St. Moritz. Obwohl er als einziger Schweizer Weltcupsieger dieser Saison ins Engadin angereist ist, musste er sich in der Abfahrt und in der Kombination mit der Rolle des Zuschauers begnügen.
In der Kombination musste der Mann mit der Wildsau auf dem Helm im letzten Moment einem gewissen Luca Aerni Platz machen – der Rest der Geschichte ist bekannt.
«Ich war anfänglich brutal enttäuscht und konnte die Entscheidung der Trainer nicht nachvollziehen. Jetzt bin ich froh, dass Luca Weltmeister wurde. Ansonsten hätte es im Nachhinein viele Diskussionen wegen dieser Entscheidung gegeben. Die Goldmedaille gibt Luca und den Trainern aber vollkommen recht.»
Und Hintermann ist jetzt richtig heiss auf seinen nächsten Weltcup-Auftritt im norwegischen Kvitfjell. «Ich durfte hier bereits vor zwei Jahren Trainingsfahrten absolvieren – die Piste gefällt mit vor allem aufgrund der vielen Wellen sehr», sagt er.
Das grösste Schweizer Abfahrts-Talent freut sich aber schon jetzt aufs nächste Woche, wenn in Barcelona die neue Formel-1-Saison mit den ersten Tests lanciert wird. «Neben dem Sauber-Team drücke ich vor allem Sebastian Vettel und Lewis Hamilton die Daumen. Vettel imponiert mir mit seinem starken Charakter, Hamilton ist eine absolute Rennsau. Ich bin auch eher der Wettkampf- als der Trainings-Typ», erklärt er. Das zeigt sich dann auch im heutigen Training zur Kvitfjell-Abfahrt: Hintermann wird mit zweieinhalb Sekunden Rückstand 43. In den beiden Abfahrten vom Freitag und Samstag will sich der Zürcher noch deutlich steigern.