Nach Schock-Aussagen zu Klimawandel
Yule geht auf FIS-Präsi Kasper los

Nach dem jüngsten Interview von FIS-Präsident Gian Franco Kasper machen viele Athleten die Faust im Sack. Nur Daniel Yule haut auf den Tisch!
Publiziert: 06.02.2019 um 08:29 Uhr
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Aktualisiert: 21.02.2019 um 14:33 Uhr
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Daniel Yule regt sich über die Aussagen von Fis-Präsident Kasper auf.
Foto: Getty Images
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Marcel W. PerrenReporter Sport

Daniel Yule verdient sein Geld mit «Zick-Zack»-Fahren. Abseits der Piste bevorzugt der Walliser aber die fadengerade Linie. Vor dieser Saison hat der Triumphator vom Madonna-di-Campiglio-Slalom im BLICK das Marketing der FIS als «schwach» bezeichnet und gesagt, dass die TV-Übertragungen noch wie in den 80ern daherkommen. 

Jetzt knöpft sich Yule, der parallel zu seiner Rennfahrer-Karriere ein Wirtschafts-Studium absolviert, FIS-Präsident Gian Franco Kasper vor. Ausschlaggebend ist ein Interview, welches der Primus des Internationalen Skiverbandes vor ein paar Tagen dem «Tages-Anzeiger» gegeben hat. «Einige Aussagen vom Präsidenten haben mich regelrecht schockiert», stöhnt Yule.

Kasper stellt Klimaerwärmung in Frage

Es sind zwei präsidiale Statements, die dem 25-Jährigen besonders heftig eingefahren sind. Gian Franco Kasper stellt nicht zuletzt aufgrund der Minus-Temperaturen bei den letzten Olympischen Spielen in Südkorea und der laufenden WM in Schweden die Klimaerwärmung in Frage. «Es gibt keinen Beweis dafür. Wir haben Schnee, zum Teil sehr viel.»

Yules Konter: «Diese Aussage ist für mich ein Beleg dafür, wie weit sich Herr Kasper von unserem Sport entfernt hat. Wenn er uns auch nur einmal pro Sommer beim Schnee-Training im Sommer besuchen würde, dann würde auch er erkennen, wie stark unsere Gletscher zurückgehen und wie stark die Zukunft des Skisports deshalb gefährdet ist.»

Richtig wütend macht Yule auch das folgende Kasper-Zitat: «Es ist nun einmal so, dass es für uns in Diktaturen einfacher ist. Vom Geschäftlichen her sage ich: Ich will nur noch in Diktaturen gehen, ich will mich nicht mit Umweltschützern herumstreiten.»

«Er will keine Dialoge führen»

Yule: «Mit diesem Bekenntnis zur Diktatur macht Herr Kasper deutlich, dass er als Präsident keine Dialoge mit uns führen will. Das macht mir richtig Angst, schliesslich kandidiere ich bei der FIS für die Position als Athleten-Sprecher.»

Gleichzeitig ärgert sich Yule über die Tatsache, dass «sein» FIS-Präsident nicht beim IOC mitbestimmen kann. Hintergrund: Weil das Internationale Olympische Komitee für die Verbandspräsidenten eine «Altersguillotine» ab dem 70. Lebensjahr eingeführt hat, ist der 75-jährige Kasper bei Abstimmungen im IOC gar nicht stimmberechtigt. «Dem Skisport fehlt es derzeit an der weltweiten Anerkennung, wir kämpfen ums Überleben. Deshalb hätten wir eine Stimme beim grössten Sportverband der Welt jetzt ganz besonders nötig.»

Daniel Yule will deshalb weiterkämpfen. Und mit Aksel Lund Svindal hat er vor der Wahl zum FIS-Athletensprecher einen hochkarätigen Fürsprecher. Norwegens Superstar sagte bereits anlässlich der Lauberhorn-Rennen zu BLICK: «Daniel ist extrem intelligent. In meinen Augen wäre er der ideale Mann für diesen Job.»

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