Es ist ein schwarzes Ski-Weekend für die Schweizer Männer. Im Riesenslalom am Chuenisbärgli sind sie nur «Zwärgli». Das bringt auch Swiss-Ski-Boss Urs Lehmann auf die Palme. «Ich bin stinksauer. Mehr sage ich nicht, sonst entsteht Kollateralschaden», wettert der Abfahrts-Weltmeister von 1993.
Vor dem TV in Slowenien fiebert Lara Gut (25) mit ihren Kollegen mit, schreibt auf Facebook vergebens: «Come on boys!» Die Tessinerin ihrerseits rast in Maribor zum allerersten Mal als Dritte aufs Podest. Leidet sie, wenn es den Schweizer Männern so wie jetzt nicht gut läuft? «Mitleiden ist das falsche Wort», so Lara zu BLICK. «Aber die Jungs geben ihr Bestes. Dann sollte man es auch respektieren, wenn es nicht immer Podestplätze gibt. Nur wenige wissen, wie viel ein Athlet arbeitet.»
Apropos Arbeit: Gut reist nach Maribor weiter nach Österreich, wo sie morgen beim Slalom in Flachau am Start steht. Und dies für die Schweiz – und nicht etwa für Frankreich! Frankreich? Am Wochenende nämlich gratuliert Lara dem französischen Wintersportteam zu den Glanzleistungen, welche die «Bleus» in den Schnee zaubern. Auf den Skipisten siegen Tessa Worley und Alexis Pinturault, im Biathlon feiern Marie Dorin und Martin Fourcade Erfolge, was Lara zu einem Nationen-Flirt animiert.
Nach den Gratulationen twittert ein französischer Fan: «Hey Lara, du musst nur Französin werden, dann gehörst du auch zu den Gewinnern!» Im Scherz schreibt sie in Französisch zurück: «Haha, so einfach ist das? Okay, dann komme ich zu den Franzosen.» Die Reaktion von Fourcade: «Du sprichst ja schon Französisch! Dich zu integrieren, wird also nicht schwer.»