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Voll auf Rücken geprallt:Schlimmer Sturz von Marc Gisin in der Gröden-Abfahrt

Nach Horror-Sturz von Marc in Gröden
Das Leiden der Familie Gisin

Erneut müssen Mutter Bea und Vater Beat Gisin zusehen, wie eines ­ihrer Kinder sich verletzt. Sie kennen die Situation nur allzu gut – 
 und doch standen und stehen sie immer hinter ihnen.
Publiziert: 16.12.2018 um 01:49 Uhr
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Marc Gisin stürzt in Gröden schwer.
Foto: AFP
Mathias Germann

Im Haus von Bea und Beat Gisin in Engelberg OW brennt ein Kerzenlicht. Das tut es immer, wenn sich Tochter Michelle (25) oder Sohn Marc (30) vereiste ­Pisten hinunterstürzen. Bereits bei Rennen ihres ersten Kindes, 
der mittlerweile zurückgetretenen ­Dominique (33), war dies stets der Fall. Das Licht sollte und soll den Kindern Glück bringen. Dabei geht es Bea und Beat weniger um ihr ­Resultat, sondern um sehr viel Wichtigeres: die Gesundheit.

Auch an diesem Samstag hoffen die Gisins, dass Sohn Marc die 
berühmt-berüchtigte Saslong in Gröden heil übersteht. Sie ­wissen, dass er auf der ­gleichen Strecke schon einmal schwer stürzte – nach dem Mauer-Sprung. Doch diesmal erwischt es Marc etwas später: Vor den Kamelbuckeln verliert er das Gleichgewicht, geht zu Boden und wird fürchterlich durch die Luft geschleudert. Nach dem brutalen Aufprall liegt er regungslos im Schnee, ist lange bewusstlos. Was seine Familie in diesem Moment durchmacht? Man mag es sich nicht vorstellen.

Bereits sehr früh wurden die Gisins mit Verletzungen ihrer ­Kinder konfrontiert. Dominique musste sich schon als Teenager mehrmals am Knie operieren ­lassen, verbrachte lange mehr Zeit im Spital als auf der Piste. Das prägte ihre acht Jahre jüngere Schwester Michelle. Und natürlich auch Mutter Bea.

Bereits 2015 stürzt Marc

Unter anderem deshalb versprach ihr Michelle, sich zuerst auf die weniger gefährlichen, technischen Disziplinen zu konzentrieren. Doch da war auch noch Marc, der sich nach einem Start als Slalom-Fahrer bald auf die Speed-Disziplinen fokussierte. Mit seinen 1,98 Meter war er ­prädestiniert dafür. Er brachte die Masse, vor allem aber auch den nötigen Mut mit.

Doch 2015 erwischte es ihn in Kitz­bühel. Beim Super-G auf der berüchtigten Streif stürzte er bei der Hausbergkante. Die Diagnose: Schädel-Hirn-Trauma. Jahrelang litt Marc an posttraumatischen ­Folgen, konnte teilweise nicht mehr richtig schlafen, war ständig müde und musste lange pausieren.

Diese Pläne hatte Gisin für die Abfahrt geschmiedet
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Letztes Interview vor Sturz:Diese Pläne hatte Gisin für die Abfahrt geschmiedet

Und nun also der nächste Schicksalsschlag. Den gutmütigen, ruhigen Riesen hats schon wieder 
erwischt. Der Traum von Michelle, dass ihr Bruder 2022 den familieninternen Gold-Hattrick (Dominique und Michelle wurden 2014 respektive 2018 bereits Olympiasiegerinnen) schaffen könnte, ist 
in weite Ferne gerückt. Wobei ­Michelle gegenüber SonntagsBlick schon vor zwei Jahren einräumte: «Man kann das Skifahren bei den Männern nicht mit jenem bei den Frauen vergleichen. Die Dichte ist viel grösser. Bei uns fahren die Top 10 sehr gut, danach gibt es ein paar Wilde. Man muss schon ­extrem gut sein, um es bei den Männern überhaupt in die Top 30 zu schaffen.»

Familie Gisin geht durch dick und dünn

Letztlich muss nicht nur Marc, sondern die ganze Familie Gisin die nächste Hiobsbotschaft über­stehen. Dass sie es schaffen – nein, daran zweifelt niemand. Denn sie halten zusammen, gehen durch dick und dünn. Wie dankte doch Michelle vor zwei Jahren im ­SonntagsBlick ihrer Mutter in einem offenen Brief: «Es gab nicht nur lustige Geschichten, sondern auch schwierige ­Momente. Dazu zählen alle Verletzungen, die ­Dominique, Marc und ich erlitten haben, die schwierigen Zeiten ­danach und andere Tiefs. Dad und du seid immer zu uns gestanden. Ihr habt uns getröstet, motiviert und an uns geglaubt, alles gemacht, ­damit wir so bald wie möglich ­wieder auf den Ski stehen und ­unseren Traum weiterverfolgen konnten und es uns so gut wie ­möglich ging.»

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