Kitzbühel am letzten Wochenende. Nach dem 26. Rang auf der «Streif» ist Thomas Dressen nicht nur wegen seiner eigenen Leistung, sondern auch aufgrund der Analyse von Felix Neureuther (35) in der ARD richtig sauer. Neureuther, der seit seinem Rücktritt im letzten Frühling für das erste deutsche Fernsehen als Ski-Experte arbeitet, kritisiert in seiner Einschätzung Dressens Körpersprache.
«Mit dieser Analyse von Felix war ich nicht einverstanden», sagt Dressen zu SonntagsBlick und legt nach: «Als Riesen- und Slalom-Spezialist hat Felix die Streif ja selber nie bezwungen. Deshalb muss ich mir von ihm als Kommentator auch nicht alles gefallen lassen.»
Gestern läufts dem 26-Jährigen in Neureuthers Heimatgemeinde Garmisch-Partenkirchen. Als erster Deutscher seit Markus Wasmeier 1992 gewinnt er die Kandahar-Abfahrt. Damit gibts nach Feuz (Lauberhorn) und Mayer (Kitzbühel) den dritten einheimischen Abfahrtssieger in Serie.
«Ich hätte selber nicht gedacht, dass ich so schnell nach Kitzbühel eine Antwort geben kann», sagt Dressen, der knapp 20 Minuten von Garmisch in Mittenwald aufgewachsen ist. Nach seinem Hahnenkamm-Sieg vor zwei Jahren wurde Dressens Aufstieg im Dezember 2018 gestoppt, weil er bei der Abfahrt in Beaver Creek einen Kreuzbandriss erlitt. Nun feiert er in seinem Comeback-Winter nach dem Auftaktsieg in Lake Louise bereits seinen zweiten Saisonsieg.
Neureuther hat Dressens Sieg mit Grippe vom Krankenbett aus erlebt. Die beiden haben sich vorher versöhnt.