Seit dem vierten Abfahrtsrang von Gilles Roulin in Gröden hat die Schweiz in jedem Männer-Weltcuprennen die «Ledermedaille» gewonnen.
Justin Murisier war Vierter im Riesen von Alta Badia, Daniel Yule beim Slalom in Madonna, Beat Feuz landete in der Abfahrt von Bormio knapp neben dem Podest. Nun muss sich in der Kombi auch Mauro Caviezel mit dem undankbarsten aller Ränge begnügen.
Obwohl er sich nach dem achten Platz in der Abfahrt im Slalom noch um vier Ränge verbessert, sagt der Bronzegewinner der letzten WM-Kombi: «Ich habe diesmal das Podest nicht in der Abfahrt, sondern im Slalom vergeben. Ich kann nämlich noch besser Slalom fahren, als ich das hier gezeigt habe.»
Swiss-Ski-Männerchef Tom Stauffer hat ein ganz anderes Problem: «Mauro hat grossartig gekämpft, und ich bin fast sicher, dass es mit dem Podest geklappt hätte, wenn die Piste in einem besseren Zustand gewesen wäre.»
Dann haut der sonst ruhige Berner Oberländer noch deutlichere Worte raus: «Die Piste hätte zwingend mit Wasser präpariert werden müssen, aber das hat man nicht getan. Und weil der Slalom erst um 15 Uhr gestartet wurde, hatten die Spitzenleute gegen 16 Uhr ein miserables Licht. Ganz ehrlich: Diese Veranstaltung hat mich richtig angekotzt.»
Von offizieller Seite will sich niemand zur Stauffer-Kritik äussern.
Einen Kombi-Lichtblick gibt es im Schweizer Team hinter Caviezel gestern aber doch noch: Während sich Weltmeister Luca Aerni mit dem 41. Abfahrtsrang – wie Justin Murisier – aus der Entscheidung verabschiedet, fährt der 23-jährige Bündner Gian Luca Barandun erstmals im Weltcup in die Top 10.
Am Vortag hat Barandun als Zwanzigster in der Abfahrt sein bisheriges Bestresultat von Gröden egalisiert.