Das war der Adelboden-Riesen
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Melanie Glücksbringer für Loïc:Das war der Adelboden-Riesen

Nach Adelboden-Sieg des Ösi-Überfliegers
Hirscher adelt Ski-Hoffnung Odermatt (21)

Es gibt Sachen, die sind, wie sie sind. Heiligabend ist am 24. Dezember. Eine Bratwurst ist keine Cervelat. Und Marcel Hirscher gewinnt am Chuenisbärgli.
Publiziert: 12.01.2019 um 19:33 Uhr
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Aktualisiert: 12.01.2019 um 20:44 Uhr
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Marcel Hirscher gewinnt den Riesen-Slalom in Adelboden.
Foto: AP

Er ist der beste Tüftler, der beste Taktiker, der beste Techniker und der beste Athlet. Und der Konkurrenz bleibt nur das Staunen und Kopfschütteln.

So ist es auch diesmal im wunderbar verschneiten Adelboden. Hirscher wechselt in der Mitte des zweiten Laufes kurz in den Turbo-Modus und distanziert die Konkurrenz auf einem einzigen Streckenabschnitt entscheidend. Im Ziel schüttelt der 37-jährige Franzose Thomas Fanara, der älteste Fahrer auf einem Riesenslalom-Podest, resignierend den Kopf. Und oben im Starthaus bekommt der Norweger Henrik Kristoffersen weiche Knie und weiss wohl bereits, dass er sich einmal mehr die Zähne an Hirscher ausbeissen wird.

«Jedes Mal eine riesige Herausforderung»

Hirscher setzt seit Jahren den Massstab. «Ich fahre jetzt sieben Jahre auf diesem Level. Aber es ist trotzdem jedes Mal eine riesige Herausforderung, bei der alles passen muss», sagt er zu seinem vierten Riesenslalom-Triumph am Chuenisbärgli und zu seinem 15. (!) Podestplatz in Adelboden.

Und Hirscher ist ein ausgesprochen höflicher Gast im Berner Oberland. Er lobt immer brav die tolle Atmosphäre, die Fairness der Fans und diesen schiefen Berg, den er längst zum «Hirscherbärgli» gemacht hat. Er geizt nicht mit Superlativen. Und der gewiefte Taktiker lobt auch immer die Konkurrenz in den höchsten Tönen.

Adelboden-Champion schwärmt von Schweizer Ski-Hoffnung

Diesmal ist es Marco Odermatt, der geadelt wird und dem er ein geradezu gigantisches Potenzial attestiert. Musik in den Ohren der Schweizer Skifans. Aber ein gigantisches Potenzial haben und sein gigantisches Potenzial ausschöpfen, das sind immer noch zwei ganz unterschiedliche Dinge. Hirscher schöpft sein Potenzial seit Jahren aus.

Ihm fehlen noch zwanzig Weltcupsiege zur Rekordmarke von Ingemar Stenmark, der 86 Rennen gewonnen hat. Ist Hirscher schon heute der beste Skifahrer aller Zeiten?

Bei dieser These bremst sein Vater Ferdinand. «Zu Stenmarks Zeiten gab es noch keine City-Events, keine Super-Kombination, und Stenmark ist auch keine Super-G gefahren. Überhaupt gab es viel weniger Weltcuprennen. Darum bleibt Stenmark für mich der grösste Skifahrer aller Zeiten. Auch wenn Marcel seinen Rekord knacken sollte.»

Unbestritten ist aber auch für Ferdinand: Wenn das Bärgli ruft, ist Hirscher da! 

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