An der Tour de Ski wird eine neue Zeitrechnung eingeführt. In der Ära von Martin Johnsrud Sundby braucht es ein Zwei-Klassen-System. «Ich bin richtig zufrieden», konstatiert deshalb der Tour-Zweite Petter Northug, «denn in der Menschenklasse bin ich Erster. Sundby läuft dagegen wie eine Maschine.» Dario Cologna mag da nicht widersprechen. «In den letzten Jahren sahen wir keinen Läufer, der so stark war wie Sundby.»
Der Münstertaler muss sich als Gesamt-Achter ebenfalls auf die Kategorie der Sterblichen konzentrieren. «In der Menschenklasse kämpfe ich noch ums Podest. Das heisst ja dann, ich muss nur Vierter werden», sagt Dario mit einem Schmunzeln.Doch er schielt auch noch auf das echte Podest in der realen Tour-de-Ski-Wertung. «Es ist nicht mehr so weit weg. Aber ich darf mir keinen schwachen Tag mehr erlauben.»
47 Sekunden beträgt sein Rückstand auf den drittplatzierten Finn Haagen Krogh (No). Mit Leistungen, wie sie Dario gestern in der Verfolgung über 10 km Freistil zeigt, ist das durchaus aufzuholen.
Cologna läuft die drittschnellste Zeit des Tages. Ist wieder da, wo er leistungsmässig hin will. 15 Sekunden schneller als Sundby – ein kleiner Sieg gegen die Maschine. Nur die rätselhaften Schwankungen, dieses wilde Auf und Ab, gilt es schnellstmöglich abzustellen. Der Ruhetag für die Reise nach Oberstdorf (De) kommt heute deshalb gerade recht. «Jetzt werde ich heute am freien Tag schlecht trainieren», sagt der 29-Jährige mit Galgenhumor. «Dann bin ich beim Sprint am Dienstag wieder top.»
Das Problem: Einen ernsten Ansatz, die für ihn so untypische Inkonstanz abzuschalten, hat er nicht.